Vorhang auf für das Sequel von „Higher Education Reloaded“! Damit gießt die ÖH wieder Öl ins Feuer der Bildungsdebatte rund um die maroden Unis, die im Herbst 2009 mit #unibrennt auch einen passenden Hashtag bekam. Der Kongress findet von 10. bis 12. Dezember an der FH Campus Wien statt.
Im Herbst 2009 ist der Funke übergesprungen, der die Unis schließlich zum Brennen gebracht und eine breite Protestwelle ausgelöst hat. Unzählige Demonstrationen und öffentliche Diskussionen sollten die Politik aufwecken und auf die überfüllten und finanziell maroden Hochschulen hinweisen. Im Frühjahr 2010 ist dann der erste „Higher Education Reloaded“-Kongress über die Bühne gegangen. Viel hat sich seither, abgesehen vom Auswechseln des Wissenschaftsministers, leider nicht verändert.
Um frischen Wind in die Bildungsdebatte zu bringen, folgt nun der zweite Teil des Her-Kongresses. Von 10. bis 12. Dezember können Studenten, die etwas verändern wollen, an die FH Campus Wien kommen und sich aktiv mit Bildungspolitik und der Lage der Hochschulen auseinandersetzen. Die Kehrseiten des Bologna-Prozesses, die Regelung der Zugangsbeschränkungen, soziale Selektierung oder die Finanzierung der Hochschulen überhaupt sind nur ein paar Themenschwerpunkte. An drei Tagen können Studenten von morgens bis abends Vorträge und Workshops besuchen und selbst Projekte gestalten. Eine Party ist auch geplant.
Beim ersten Her-Kongress konnte die ÖH über 200 Teilnehmerinnen und Teilnehmer zählen. Da lagen die Höhepunkte der Bildungsdebatte und der Studentenproteste noch nicht allzu weit zurück. Dass diese Debatte hierzulande noch lange nicht gegessen ist, bestätigt hoffentlich auch eine rege Teilnahme beim kommenden Kongress. Die Kosten für die Anreise via Zug oder Auto werden von der ÖH rückerstattet. Auch Verpflegung und Unterkunft sind für teilnehmende Studenten kostenlos. Anmeldung hier.
Abzuwarten bleibt, ob der Kongress dazu beitragen kann, die Gangart in der Politik zu beeinflussen. Denn ein fundiertes Hintergrundwissen der Studenten bezüglich der Hochschulsituation ist ja schön und gut, nutzt aber auch dann nichts, wenn Karl und Co. gehörlos bleiben. Und auch wenn der Budgetplan 2011 und dabei besonders die Streichung der Familienbeihilfe momentan auf den größten Widerstand stößt – ein Problem löst sich leider nicht in Luft auf, nur weil ein anderes, größeres entsteht. Und gerade durchs Absägen der Familienbeihilfe nach dem 24. Lebensjahr ist die Frage, wie Studenten künftig unterstützt werden, bitterer nötig als zuvor. In diesem Kontext wird beim kommenden Her-Kongress auch die Idee eines Grundstipendiums diskutiert.
10.-12. Dezember; FH Campus Wien.