FM4 bekommt ein neues Home, Baby! – Ein Blick in die Zukunft des Senders

Ende November zog Radio FM4 samt Studios und Büros ins ORF-Zentrum auf den Wiener Küniglberg und verließ, wie später auch Ö1, das Funkhaus in der Argentinierstraße. Nun steht der 25. Geburtstag des Senders an. Aus gegebenen Anlässen porträtieren wir sechs RedakteurInnen, die die Zukunft von FM4 mitbestimmen werden.

Lukas Lottersberger

© Jan Hestmann
  • Zum Senderstart acht Jahre alt
  • Macht etwas mit Medien seit: 2011
  • Bei FM4 seit: 2015
  • Fan von: Speisepilzen und außergewöhnlicher Musik aus aller Welt
  • FM4 in einem Wort: einzigartig

Politik einerseits, Likes, Klicks und Memes andererseits: Lukas Lottersberger wäre um ein Haar Grafikdesigner in einer Werbeagentur geworden, ist dann aber glücklicherweise über das Traineeship, eine hausinterne Ausbildung, bei FM4 gelandet. Jetzt ist er tagesaktueller Reporter für Politisches im weitesten Sinne, war Projektleiter bei diversen Wahlen und ist für Social Media zuständig – was, wie er zugibt, manchmal sehr anstrengend sein kann. Laut Twitter-Bio ist er außerdem Experte für halbwichtiges und unnützes Wissen und weiß zum Beispiel, dass – je nach Rechtsauslegung – Lösegeldforderungen in Österreich als »außergewöhnliche Belastung« von der Steuer abgesetzt werden können. Für die Zukunft der heimischen Medienlandschaft wünscht sich Lukas Sanktionen für Medien, die grob fahrlässig oder willentlich Falschmeldungen verbreiten, sowie ein zeitgemäßes Update des ORF-Gesetzes.

»Meine Freunde in Tirol sagen, seit der Arbeit beim Sender spreche ich schöner.«

Ambra Schuster

© Hanna Burgstaller
  • Ein Jahr nach Senderstart geboren
  • Macht etwas mit Medien seit: 2015
  • Bei FM4 seit: 2018
  • Fan von: Schwedenbomben, Soap & Skin, HVOB, Natur
  • FM4 in einem Wort: bunt

Ginge es nach ihr, gäbe es in der Zukunft weniger prekäre Arbeitsverhältnisse für junge JournalistInnen: Ambra Schuster ist das jüngste hier porträtierte Mitglied der FM4-Familie, sie ist auch erst etwas mehr als ein Jahr beim Sender. Ein Jahr, in dem sie, wie sie selbst sagt, als Journalistin gewachsen ist, eine dickere Haut bekommen und weniger geschlafen hat als je zuvor. Dabei empfand sie Sozialreportagen, wie den Besuch in einem Frauenhaus, oder Gespräche mit Holocaustüberlebenden, als besonders prägend. Sich selbst als »News-Junky« bezeichnend, ist die Menge an News, die sie auch selbst produziert, kaum verwunderlich. Nach dem Journalismusstudium und der klassischen Laufbahn aus FM4-Assessment-Center und Praktikum im Haus macht sie mittlerweile Reportagen und schreibt für die Website. In ihren Beiträgen beschäftigt sie sich, neben den üblicheren Themengebieten, auch mit Liebe und Zwischenmenschlichem: Beim »Dating Dictionary« erklärt sie etwa Vokabular, das bestimmtes Dating-Verhalten beschreibt, und sie co-moderierte die Sendung »Beziehungsweise«. Nebenbei schreibt und produziert sie Podcasts für die Kleine Zeitung.

»So abgedroschen das jetzt klingen mag: Ich habe spannende Menschen und Perspektiven kennengelernt. Ich bin in den Job hinein- und über mich selbst hinausgewachsen.«

Christoph Sepin

© Isabella Zhang
  • Zum Senderstart neun Jahre alt
  • Macht etwas mit Medien seit: 2004
  • Bei FM4 seit: 2015
  • Fan von: nebeliger Musik, Futurismus, Anglizismen, Chillen
  • FM4 in einem Wort: gelbgrau

Christoph Sepin moderiert Sendungen wie die »Homebase«, ist unter anderem Producer und Co-Moderator der »Morning Show«, Musik- und Filmredakteur. Auf Außeneinsätzen erkennt man ihn leicht an seinen wasserstoffblonden Haaren. Mit seinen kritischen Rezensionen legt er sich schon mal mit dem österreichischen Depeche-Mode-Fanclub an. Was kaum jemand weiß: dass er seit zehn Jahren versucht, seinen Sci-Fi-Timetravel-Film fertig zu editen, und dass er für kurze Zeit unter den globalen »Pac-Man«-Top- SpielerInnen war. Inspiration zu verschiedenen Zugängen zur Sendungsgestaltung findet er bei diversen Radiosendern der ganzen Welt, etwa bei Radio 6 Music von BBC. Was FM4 gegenwärtig und zukünftig ausmacht, ist laut Christoph die Expertise, die die RedakteurInnen mit dem Publikum und der Community teilen und uns so vielleicht neue Dinge entdecken lässt.

»In einer Welt der Algorithmen ist es doch sehr gut, Content von echten Men- schen kuratiert zu bekommen.«

Seit 25. November sendet Radio FM4 aus den neuen Studios im ORF-Zentrum. Der erste Sendetag wurde zum Special: mit vielen Gästen, allen ModeratorInnen on air und besonderem Musikprogramm. Am 18. Jänner 2020 findet in der Ottakringer Brauerei das FM4-Geburtstagsfest statt.

Newsletter abonnieren

Abonniere unseren Newsletter und erhalte alle zwei Wochen eine Zusammenfassung der neuesten Artikel, Ankündigungen, Gewinnspiele und vieles mehr ...