Gatafiera-Mode Is On! – »Sudaca ataca«, der mitreißende Erstling des Duos ist da

Mit ihrem Debütalbum liefern Gatafiera ein überzeugendes Argument für Sounds abseits des (österreichischen) Mainstreams.

© Isabella Hewlett

Knappe zwanzig Minuten ungefilterter Baddies-Sound treffen bei »Sudaca ataca« von Gatafiera auf queere Punkrock-Attitüde, die so gut in den Ohren knallt, dass selbst der straighteste cis Dude bei seiner nächsten Clubnacht kurz ins Wanken gerät – zwischen Abriss und dem Gefühl, dass Widerstand auch auf dem Dancefloor beginnt. Die zwei Köpfe hinter Gatafiera halten den kollektivistischen Gedanken als wichtigstes Gut hoch. Dabei scheuen sie nicht davor zurück, sich selbst radikal in den Dienst der Sache zu stellen – sei es mit verschwitzten Livesets, DIY-Produktion oder der Weigerung, sich von der Musikindustrie vereinnahmen zu lassen.

Wer von Gatafiera noch nicht gehört hat, der sollte schnell mal sein österreichisches Musiklexikon aktualisieren. »Funk da Paloma« und »Perreo deculonizado« waren 2024 nicht nur die ersten Singles des Zweiergespanns, sondern eröffnen auch das vorliegende Album, das als kompromisslos queeres Reggaeton-Baile-Funk-Statement den Gatafiera-Mode in der hiesigen Szene einläutet. Was dieser ist? Ein Ritual, das beim Aufstehen beginnt und mit maximaler Attitude auf der Straße endet, dort, wo wilde Katzen auf patriarchale Normen treffen und sie zerkratzen – »Calle fiera«!

Glitzer, Schweiß, verzerrte Gitarren

Ihr Motto »Shaking Ass in Peace« nehmen sich die beiden Gatas dabei für jeden Aspekt ihres Tuns zu Herzen: Am Ende des Tages will das Latinx-Duo einen Sound entheteronormieren, der viel zu lange schon von Misogynie und Sexismus geprägt war. Und dazu ordentlich feiern – in Peace. Denn Rebellion kann auch nach Glitzer, Schweiß und verzerrten Gitarren klingen. Mit »Sudaca ataca« ist Gatafiera das jedenfalls genauso gelungen, wie eine Fangemeinde zu etablieren, die schon jetzt jedes Wort mitsingen kann – mitunter, auch ohne alles zu verstehen. Und mensch kriegt Bock auf mehr.

Gatafiera »Sudaca ataca« (Bild: Isabella Hewlett)

»Sudaca ataca« von Gatafiera erscheint am 21. April 2025 bei Faghouse Productions.

Live: 26. April, Wien, Badeschiff

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