Glam-Punk-Zappelphilipp

Die kalifornische Band Foxygen gab gestern ein knappes, aber furioses Konzert in Wien. Das Publikum geizte angemessenerweise nicht mit Begeisterung.

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Der Platz war etwas ungleichmäßig verteilt im großen Saal des Wuk: Während der Publikumsbereich – mit Ausnahme der vorderen Reihen – eher locker gefüllt war, wurde es auf der Bühne richtig eng. Ein Schlagzeuger, ein Bassist, zwei Gitarristen, drei Background-Sängerinnen, Jonathan Rado (wahlweise an den Tasteninstrumenten oder an der dritten Gitarre) und – auf den schmalen Wegen dazwischen – Sam France in der Rolle des Glam-Punk-Zappelphilipp. Umrahmt von Lichterketten, leuchtenden Herzen, Plastikblumen und einem Pentagramm herrschte hier jedenfalls keine Zurückhaltung. France durchmaß die Bühne wie ein Getriebener, ließ das Mikrofon in den fuchtelnden Händen – am Boden liegend, sich zur Decke streckend – ordentlich Meter zurücklegen. Zwischendurch verschwand es auf halber Höhe in seinem Schritt. Der Mann weiß halt, was sich gehört.

Auch die Sängerinnen waren zum Work-out angetreten. Es wurde so hart synchrongetanzt – man musste sich wundern, dass den Dreien nicht die Luft zum Singen ausging. Dazu gab’s von den Instrumenten die volle Dröhnung: Dreckiger, schneller, lauter als auf Platte kamen Songs wie „We Are The 21st Century Ambassadors Of Peace And Magic“ daher. Die wenigen Momente, in denen waidwundes Leid („Everyone Needs Love“) den Freak-out unterbrach, weckten den eindringlichen Wunsch, man würde Frances Stimme doch öfter so gut hören können.

Was gibt es noch zu sagen? Ein Foxygen-Konzert ist nicht übermäßig lang. Es ist geprägt von allerhand Irrsinn – wenn zwischen den Songs nicht gerade ein Streit innerhalb der Band inszeniert wird, um mal kurz gemeinschaftlich die Bühne zu räumen, dreht man halt ein paar Luftballonschlangen zu kunstfertigen Figuren (Schwert? Penis?). Spaßige Dialoge über den heftigen Regen damals, als France und Rado ihren ersten Song aufnahmen, gab es auch: „It was raining pure talent.“ Der Hit „San Francisco“ kam in einer Pause nur aus der bewusst schäbig klingenden Konserve. Das Publikum war trotzdem – und zu Recht – begeistert, forderte nach dem letzten Stück locker 15 Minuten lang johlend eine weitere Zugabe. Vergebens: Das Saallicht wurde heller und heller. Die Musik vom Band lauter und lauter. Ein furioser Abend war zu Ende.

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