Das Debütalbum von Topsy Turvy nimmt eine Vielzahl von Einflüssen und stellt sie – ganz dem Namen entsprechend – leicht auf den Kopf.
»Butt Sore«, das Debütalbum des Trios Topsy Turvy, fühlt sich wie ein wilder Wellenritt an. Es ist nämlich keine glatte Woge, auf der man mit der Band surft, sondern eine, die sich kräuselt, hin und wieder bricht und dann wieder Fahrt aufnimmt. Eine, die ordentlich Wumms hat, um dann plötzlich in ein fröhliches, leichtfüßiges Plätschern überzugehen. Dagegen anpaddeln? Keine Chance. Am besten, man lässt sich einfach mitreißen und zugleich auf all die Dinge ein, die von der See hochgespült werden. Da wäre zum Beispiel das Thema der »Teenage Angst«, das auf »Butt Sore« stets unter der Oberfläche simmert, jedoch nichts Bedrohliches hat, sondern sich eher wie ein wilder Wirbel anfühlt, der zum Erwachsenwerden nun einmal dazugehört. Selbst der Depression begegnen Theresa Strohmer, Lena Pöttinger und Victoria Aron auf positive Weise kämpferisch und singen mehrstimmig dagegen an: »One more day and one more night and everything’s gonna be alright.«
Die Genres stehen Kopf
Gitarren bestimmen den Sound von Topsy Turvy, der alles andere als aalglatt ist (um beim maritimen Thema zu bleiben). Es knackst und knarrt – es läuft nicht alles wie geschmiert, aber wann tut es das im Leben schon? Große Melodien wechseln sich mit brüchigen Momenten ab, die neue Facetten der Band an die Oberfläche treten lassen. Es ist vermutlich einfacher zu sagen, was Topsy Turvy nicht sind, als all die Einflüsse aufzuzählen, die »Butt Sore« zu dem Album machen, das es ist. Wir tun es trotzdem: Lo-Fi trifft Rock ’n‘ Roll trifft Surfrock trifft Punk trifft Indie trifft Country. Und damit ist garantiert noch nicht alles erwähnt. Gleichzeitig stellt die Band – ihrem Namen gemäß – jedes der einzelnen Genres ein bisschen auf den Kopf. Und jetzt? Am besten ein »Dextro Energy« einwerfen und sich von der Welle wegtragen lassen.
»Butt Sore« von Topsy Turvy erscheint am 14. Juni bei Siluh Records. Die Release-Show findet ebenfalls am 14. Juni im Wiener Rhiz statt.