»Brothers: A Tale of Two Sons« ist ein Märchen im besten Sinne: düster, heftig, traurig und mit Moral. Du suchst ein Happy End? Geh weg.
Bereits 2013 erschien das Downloadgame »Brothers: A Tale of Two Sons«. Die Neuauflage für PS4 und Xbox One erscheint mit Bildergalerie, Soundtrack und Videokommentar. Das rechtfertigt keinen Neukauf, gibt vielen aber die Chance das bewegende Abenteuer erstmals zu entdecken.
Die Geschichte ist simpel: Nach dem Tod der Mutter erkrankt der Vater. Zwei Brüder machen sich auf die Suche nach einem Heilmittel.
Es wurde viel Gutes über »Brothers« geschrieben. Über die reduzierte Steuerung, bei der man die Brüder gleichzeitig bewegt und nur gemeinsam vorankommt: Der linke Stick steuert den einen, der rechte den anderen. Die linke Schultertaste führt Aktionen des einen aus, die rechte Aktionen des anderen. Schlicht sind auch Anzeige, Musik und die Gespräche der Brüder. Sie reden in einer Fantasiesprache, verstanden wird vor allem ihre Mimik und Gestik.
Ist das noch ein Spiel?
Schon, ja, aber in erster Linie dient die Spielmechanik ganz klar dem Vorantreiben der Geschichte. Sie stärkt das Band zwischen den Brüdern und zeigt, wie sehr sie einander brauchen. Das wirkt trotz Wiederholungen im linearen Spielverlauf nur selten aufgesetzt.
Größer aber wie gesagt ist die Geschichte, die zu Beginn an Disney-Kitsch erinnert, später aber düsterer und interessanter wird. Im Verlauf der gut drei Stunden Spielzeit orientiert sich »Brothers« zunehmend an Themen wie Verzweiflung, Verlust und Tod und damit auch mehr an den Andersen-Märchen. Auch wenn es so aussieht, das Spiel ist nichts für Kinder.
Beeindruckend ist, wie die Geschichte zu Ende geführt wird. Nicht, weil sie ein Beispiel für außergewöhnliches Storytelling gibt, sondern weil sie bewusst einen anderen Weg geht. Und diesen Weg konsequent und glaubhaft zu Ende führt. Das macht »Brothers« so brutal, traurig und letztlich zu einem rührenden Erlebnis.
»Brothers: A Tale of Two Sons« ist bereits für PS4 und Xbox One erschienen.