Die Schals von HVG17 unterstützen – zumindest der Idee nach – SchalliebhaberInenn und gesetzestreue BürgerInnen bei der Einhaltung des Anti-Gesichtsverhüllungsgesetzes.
Das Verbot der Verhüllung des Gesichts in der Öffentlichkeit (Anti-Gesichtsverhüllungsgesetz – AGesVG) verbietet es seit Anfang Oktober, Gesichtszüge durch Kleidung oder andere Gegenstände in einer Weise zu verbergen, so dass sie nicht mehr erkennbar sind. Eine Ausnahme ist dann gegeben, wenn Winterbekleidung, die das Gesicht verdeckt, „zum Schutz vor Kälte“ angemessen ist. Ein Gesetz, dessen Absurdität den ein oder anderen schon in der Vergangenheit dazu motivierte, kreativ zu werden. Die Wiener Agentur Warda inszenierte etwa eine Guerilla-Kampagne, Jakob Schindler-Scholz kreierte kurz darauf mit schal-legal.at eine Homepage und eine App, die darüber informieren, wann Schaltragen in österreichischen Städten erlaubt ist.
In eine ganz andere Richtung geht ein Projekt von Textildesignerin Mercedes Andrea Kovar und Kommunikationsexpertin Marion Breitschopf: Mit HVG17 präsentieren sie nun eine Schal-Kollektion, die gewissermaßen eine rechtliche Lücke nutzt. Laut Gesetz ist Verhüllung dann verboten, wenn Gesichtszüge nicht mehr zu erkennen sind – die von den beiden Wienerinnen kreierten Schals zeigen die (aufgedruckten) Gesichtszüge allerdings klar und deutlich. Via Etsy können sowohl die Standardmodelle »Österreichische Frau«, »Österreichischer Mann« und »Österreichisches Kind« als auch individuell bedruckte Stücke bestellt werden. Um einen mit dem eigenen Gesicht bedruckten Schal zu erhalten, müssen online drei Fotos hochgeladen werden. Ob die Nutzung rechtlich gedeckt ist, ist übrigens unklar – für echte SchalliebhaberInnen ist das aber wohl ohnehin irrelevant.
Mehr Informationen zu HVG17 gibt es hier.