Von trüb bis heiter reichen die Fähigkeiten des Newcomers Miles Teller – überzeugen kann man sich davon demnächst unter anderem im programmierten Viennale-Publikumshit »Whiplash«.
Miles Teller ist der Junge von nebenan. Von dort aus scheinbar direkt auf die Leinwand geschlittert, bringt er eine authentische Frische mit und balanciert gekonnt Comedy und Drama. In der Medienlandschaft häufen sich Vergleiche mit John Cusack (man blicke vor allem auf die »Say Anything«–Ära zurück).
Sein Spielfilm-Debüt »Rabbit Hole« war ein Sprung ins kalte Wasser. Mit Größen wie Nicole Kidman und Aaron Eckhart stieg er direkt in die Szenen ein. Ein richtiges Kennenlernen oder Proben waren nicht vorgesehen. Wenig später schloss sich mit dem Remake von »Footloose« der Kreis seines knospenden Talents: Die Rolle des Willard hatte er bereits sieben Jahre zuvor in einer Theateraufführung an seiner Schule eingenommen. Was Miles Teller auch kann: Musik machen. In seiner Schulzeit spielte er Saxophon und war der Schlagzeuger einer Band der kirchlichen Jugend. Im demnächst auf der Viennale laufenden Sundance-Siegerfilm, dem Drummer-Drama »Whiplash«, verkörperte das Dreifachtalent einen jungen Jazz-Drummer und trommelte die Schlagzeug-Parts großteils selbst ein.
Auto x Unfall
Wie ein roter Faden scheint sich das Thema „Autounfall« durch Tellers Rollen zu ziehen – eventuell, weil es ihn auch persönlich betrifft: 2007 erlitt Teller selbst einen, von dem ihm, wie er betont, immer noch vernarbter Kies in der Wange steckt. In »Rabbit Hole« spielte er ein Teenager, der aus Versehen ein Kind überfährt. Auch in »The Spectacular Now« und »The Awkward Moment« blieben ihm die Gefahren des Straßenverkehrs nicht erspart – mal auf ernste, mal auf humoristische Weise.
Teller selbst verfügt über eine große schauspielerische Bandbreite. Sowohl den schelmischen Post-Teen-Knallkopf, als auch in die Tiefe gehende, emotionslastigere Rollen kauft man ihm ohne weiteres ab. Besagtes »The Spectacular Now« beschwört mit viel Echtheit eine zarte Liebesgeschichte herauf. Darin traf Teller auch erstmals auf Shailene Woodley, an deren Seite er später ebenfalls noch in dem Young-Adult-Blockbuster »Divergent« mitwirkte. In dessen Sequel »Insurgent« wird er 2015 ebenso zu sehen sein wie in »The Fantastic Four« – und zwar gleich in der Rolle des Mr. Fantastic. Ganz schön ein großer Sprung für den Jungen von nebenan.
»Whiplash« feiert im Rahmen der Viennale seine Österreich-Premiere.