Die Pratersauna ist 5. Bei allem, was sie in Wien bewegt hat, wurde einiges umgesetzt, das nie geplant war. Anderes war geplant und kam dann anders. Ein Geburtstags-Special.
Geplant, aber nicht umgesetzt
#1 Sauna als Schwimmbad
Es war geplant, in der Pratersauna einen normalen Schwimmbadbetrieb zu installieren. So richtig mit Eintritt, Badehose und Kabinenparty. Warum die Idee nicht umgesetzt wurde, ist nicht ganz klar. Vielleicht fand man keinen Bademeister, der die Antschechtern aus dem Teich fischen wollte. Hausmeister Harald gibt jedenfalls sein bestes, um den Pool in Schuss zu halten. Für nächsten Sommer ist übrigens wirklich ein täglicher Badebetrieb geplant, mit Café und Küche. Wir träumen bis dahin weiter.
#2 White Cube Galerie
Wo ist eigentlich der Artspace hin? Der Artspace der Pratersauna glänzte vor Kurzem durch seine psychedelische Wirkung. Der White Cube wurde aber auf Eis gelegt, da es "dringendere Projekte" gab. Jetzt bietet das Kaltbecken eine Alternative. Die Wiener Achse und Lichterloh kuratieren das Projekt PS Artspace, jedes Quartal gibt es ein anderes Projekt. Erst vor Kurzem gestaltete Milan Mladenovic den Eingangsbereich der Sauna neu er verklebte 100.000 Sticker, hier könnt ihr den Spaß nachlesen.
#3 Schweiß Records, das Label der Pratersauna
Immer wieder wird in der Sauna darüber debattiert, ein eigenes Label ins Leben zu rufen, ähnlich wie es damals das Flex gemacht hat. So richtig hat man sich aber noch nicht darüber getraut. Man hat zwar einige Haus und Hof DJ’s wie etwa die Praterei Crew aber für ein eigenes Label hat es noch nicht ganz gereicht. Wenn man sich mal vor Augen hält wie viele Clubs weltweit erfolgreiche Labels gestartet haben, ist es wohl gar nicht die schlechteste Idee, den Schweiß erst mal für sich zu behalten.
#4 360-Grad-Visuals
360° Grad Visuals sind geil, gab es auch hin und wieder bei großen Bookings. Aber immer wieder kam es zu Problemen mit den Beamern [Anm.: Uns wurde von der Crew versichert, dass die Visuals seit Beginn ohne Probleme laufen und State Of The Art sind], sodass sich das an sich supere Konzept nie 100% durchsetzte. Es ist schon klar, dass es nicht einfach und teuer ist die vielen Beamer in Schuss zu halten.
Die “Lichtis“ (Lichterloh) vom PS Digital Lab geben jedenfalls ihr Bestes. Die schnellstens eingebaute Lüftungsröhre unter der Decke des Bunkerfloors trägt allerdings wenig zur Stimmung bei, egal ob bestrahlt oder nicht bestrahlt. Visuals machen aus einer großen Party eine großartige Party und gehören zum guten Ton in der Clublandschaft, werden aber leider oft vernachlässigt.
#5 Respektierte Toiletten
Die Toiletten der Sauna wurden von “All Austrian Art“ designt. Zugegeben sehr mutig, sein Schmuckstück mit den verspiegelten Ablageflächen allein mit den Gästen zu lassen. "Respect The Toilet" war auf Schildern zu lesen. Irgendwann, drei Sekunden später, hat es dann gescheppert, die coolen Dinger wurden beschmiert, verklebt und zu Kleinholz gemacht. Heute muss man noch erahnen wie sie einmal ausgesehen haben.
#6 Küche
Nicht dass wir es vermissen würden, aber vor fünf Jahren war noch Haubenküche in der Sauna geplant. Aus den Dinners im Club wurde nichts, das Cocoon in Frankfurt – der erste Club-Food-Tempel Deutschlands – hat mittlerweile auch zugesperrt und es riecht auch gar nicht nach Essen. Außer wenn mal Burger gebraten werden und die sind ja bekanntlich Pop. Man muss eben auch wissen, wann eine Idee lieber nicht umgesetzt wird.
#7 Alles umbauen
Mauern durchbrechen, DJ-Booth verlegen. Terrassen erschließen. Backstagebereich verlegen. Küche da hinein. Es kommt eben anders. Im Bunker-Floor war geplant die Mauern einzureißen, um die DJ-Booth verlegen zu können und so mehr Platz für die Partymeute zu schaffen. Die DJs sollten aus dem aktuellen Getränkelager heraus auflegen. Das ging aber nicht, weil das als Fluchtweg konzipiert ist. Der Fluchtweg geht also durchs Getränkelager … wer hat nochmal schnell den Feueralarm angemacht?
Wir sind begeistert über so viel Muse aus einem Club mehr als ein Abfülllager für Twens zu machen, sondern einen sozialen Ort, sagen “Alles Gute“ und wünschen mindestens fünfzig weitere, erfolgreiche Jahre.
Die offizielle 5-Jahres-Feier steigt am 16.7. mit John Roberts Live. Es gibt eine Mitternachtseinlage: Alexander Marcus besingt Hawaiitoast und Papayas.