Wie praktisch für Richard Prince, dass man in der Kunst kopieren, zitieren, imitieren, annähern, umgestalten und ausleihen darf. Das brachte ihm viel Kohle. Eine Auswahl der Ausstellung in Bregenz.
Untitled (Joke), 2013. Tintenstrahldruck auf Papier. (© Richard Prince)
Untitled, 2014. Stahl, Glas, Aluminum und LED- Leuchten. (© Dietrich Gehring)
Untitled, 2008. 1986er Chevrolet “El Camino mit Vinyl-Umhüllung”. (© Dietrich Gehring)
Birdcage in Richard Prince‘s Residence, 2005. (© Ella Prince)
Untitled (Joke), 2013. Tintenstrahldruck auf Papier. (© Richard Prince)
Untitled (Joke), 2013. Tintenstrahldruck auf Papier. (© Richard Prince)
Untitled, 2011. Schwarz-Weiß-Fotografie und Aufkleber. (© Dietrich Gehring)
Goldfinger, 2012. 18 kt Gold und Bronze. (© Dietrich Gehring)
Bootleg, 2010. Bemaltes Aluminum. (© Dietrich Gehring)
Untitled (Doo Wop), 2013. Photomil. (© Dietrich Gehring)
Settlement Nurse, 2003. Tintenstrahldruck und Acryl auf Leinwand. (© Richard Prince)
Surf Safari Nurse, 2007-08. Tintenstrahldruck und Acryl auf Leinwand. (© Richard Prince)
Richard Prince »refotografierte« in den 80ern die Marlboro Werbeplakate von Hannes Schmid und 20 Jahre später wurde eines der Bilder der »Cowboys« Serie für $1 Mio. versteigert. Zwei Jahre später ein weiteres für $3,4 Millionen – das bis dato teuerste je verkaufte Einzelfoto.
Sich fremde Werke aneignen, sie in einen neuen Kontext stellen und sie nicht zuletzt dadurch auch noch zu Kunst erheben – das klingt irgendwie zu einfach, um keinen Haken zu haben. Appropriation Art setzt sich mit dem Bereich auseinander, in dem Original und Kopie immer wieder ausloten, wie sie zueinander stehen. Copyright Infringement-Anschuldigungen und die dazugehörigen Gerichtsverfahren können da schnell zu Begleitern des gelehrten Spiels mit der Aneignung werden. Auch Prince sind sie nicht erspart geblieben. Obwohl die bildenede Kunst dem Zitieren immer schon offener gegenüberstand als beispielsweise die Musik, wo es Klagen nur so hagelt, ist auch die spannende Diskussion über die Grenzen des Möglichen beim »Ausborgen« noch lange nicht zu Ende.
Der Maler und Fotograf widmete sich Buch- und CD-Covers, Amateurfotos nackter Rockerbräute, Witzen (»Jokes« Serie) oder der Vermischung der expressionistischen Arbeiten de Koonings mit Pornographie (»Nurses«). Sonst macht er Skulpturen, schreibt unterhaltsame Texte und bemalt gegenwärtig Motorhauben. Wir empfehlen hingehen, selbst kopieren und dann einen echten Richard Prince daheim haben.
Vom 19. Juli 2014 – 05. Oktober 2014 läuft die Ausstellung »It’s a Free Concert« im Kunsthaus Bregenz.