Manchmal lohnt es sich die Dinge nur in Schwarz und Weiss zu betrachten – zum Beispiel bei der neuen Fotografie-Ausstellung in der Albertina.
Charlotte Rudolph "Palucca" 1928
Helmar Lerski ca. 1930
White
Trude Fleischmann "Schauspielerin Sibylle Binder" 1935
Robert Frank "Rodeo, Detroit, Michigan" 1955
K. K. Hof- und Staatsdruckerei Wien "Die Schottenbastei in Wien zur Zeit ihres Abbruchs" 1860
Heinrich Kühn "Lotte und Hans Kuehn" ca. 1907
Rudolf Koppitz "Bewegungsstudie" 1925
Brassai "In einem Stundenhotel, Rue Quincampoix" ca.1932
Lisette Model "Sammy’s Bar" New York 1940-1944
Albert Renger-Patzsch "Stützpunkt der Mülheimer Rheinbrücke" ca. 1930
Die Albertina ist eines der Zentren zeitgenössischer Kunst in Wien. Schwarzes und Weißes kann man sich dort jetzt ansehen, nämlich ab 26. August in der Ausstellung "Black & White", die ausschließlich aus der beeindruckenden Fotosammlung der Albertina schöpft.
Mit neuem Ausstellungsformat in mehreren Episoden macht die Albertina darauf aufmerksam, dass die Fotografie als Kunstform längst den bildenden Künsten gleichgesetzt werden muss. In der Pilotfolge der geplanten Ausstellungsreihe werden rund 100 Meisterwerke aus dem 100.000 Fotos umfassenden Bestand der Albertina präsentiert und damit ein Überblick zu den Themenblöcken Porträt-, Architektur- und Landschaftsfotografie geschaffen. Einen gänzlich neuen Fokus setzen die Kuratoren dabei mit dem bislang eher unterbelichteten Bereich der Street Photography des zwanzigsten Jahrhunderts.
Mehr Raum für die Fotografie
Räumliche Würdigung erhält die Fotografie als Kunstform in der Albertina ebenfalls – und zwar mit der Einrichtung einer Galleries for Photography. Was nämlich wenige wissen, ist, dass es bereits seit 1999 eine Fotografiesammlung in der Albertina gibt und 2000 zusätzlich noch eine Dauerleihgabe des österreichischen Bündnis für Kunst und Wissenschaft dazukam – als Bildarchiv des Fotobuchverlags Langewiesche. Die Albertina hat nun einerseits viele der zentralen Werke in eine Online-Bilddatenbank eingefüttert und diese erweitert, andrerseits wurden eigene Räumlichkeiten in der Albertina dafür eingerichtet, die regelmäßig bespielt werden.
Die Ausstellung "Black & White" umspannt gleich mehrere Epochen im Blitzlicht, angefangen von Zeugnissen historischer Stadtansichten in Daguerrotypien und auf dem Umweg über die Ära der Piktorialisten, wie Julia Margaret Cameron, Heinrich Kühn und Rudolf Koppitz zum fotografischen Jugendstil der Jahrhundertwende und der Neuen Sachlichkeit von Helmar Lerski, Rauth Hallensleben und Hans Finsler bis hin zu Street Photgraphy und dokumentarische Fotografie von Henri Cartier-Bresson, Lisette Model und Lee Friedlander – Sammlungschwerpunkt der Albertina –, die einen auf direktem Wege ins Amerika der 50er und 60er Jahre katapultieren.
Eröffnet wird die Ausstellung "Black & White" am 26. August bei einer neuen Ausgabe von Albert&Tina auf der Bastei der Albertina.