In Österreich werden wieder Labels gegründet. Eine Reihe von Produzenten und Veranstaltern aus Techno, House und gemischten Beats schickt sich an unter den neuen Bedingungen der internationalen Musiknetzwerke ihre Tracks unter die Leute zu bringen. Wir stellen sie in einer Serie vor.
Mit dem wiedererstarkten Vinylverkäufen, der Zunahme an Produzenten (ohne Release kein internationales Ansehen), nimmt nun auch in Österreich, vor allem in Wien, die Labellandschaft zu. Überall sprießt es wild und die Euphorie ist groß – aber nicht so wie kreischende Teens losjagen, sondern wohl überlegt und nicht uninformiert über den klapprigen Status Quo des momentanen Musikbusiness. Was sind aber genau die Beweggründe zur Gründung eines eigenen Labels? Was erwartet Gründer und womit müssen sie rechnen?
Mit ihren Partys ist die Crew der Loud Minority seit bereits acht Jahren fixer Bestandteil der Wiener Clublandschaft, aber in Wirklichkeit haben sie damit etwas viel Größeres geschafft: mit ihrem Namen für einen eigenen Sound zu stehen. Der Begriff Loud Minority ist Programm und bedeutet längst gut besuchte Feste an wechselnden Locations, eine sympathische Crowd und Feinschmecker-Bookings von Hip Hop bis Soul, von Disco zu Broken Beat, Dubstep und den vielen Bass-Music-Ausläufern. Die Weiterverwandlung zum Label erschien da nur als logischer Schritt. 7“-Whitelabels ohne Schnick Schnack, ein Track pro Seite, handnummeriert und auf 300 Stück limitiert. Statt Eigenproduktionen veröffentlichen sie auf The Loud Minority Records Stücke von befreundeten Musikern wie Dorian Concept, Sixtus Preiss oder Machinedrum. Ein Ende des Erfolgsstromes ist also nicht abzusehen.
Die sympathischen Leute um TLM Records gaben uns im Interview Auskunft.
Warum habt ihr das Label gegründet?
Es gab einfach zuviel gute Musik in unserem Umfeld, die nicht auf Vinyl präsent war. Sei es jetzt Albumstücke, die nur auf CD erschienen sind, unveröffentlichte Remixe oder einfach Edits – wir kümmern uns darum dass das auch für Vinyl-Afficionados erhältlich ist. Reine Liebhaberei war es also!
Was war der schwierigste Schritt beim Gründen des Labels?
Um ehrlich zu sein, war das in unserem Fall eigentlich alles total einfach und es hatte nur einen festen Tritt in den eigenen Hintern gebraucht …
Was ist euer Plan in den nächsten zwölf Monaten?
Der Plan ist weiterhin guerilla-mässig gute Tracks von befreundeten Künstlern in kleiner Auflage, handgestempelt und nummeriert auf kleinen schwarzen Scheiben unters Volk zu bringen.
In welche musikalische Richtung wird sich das Label bewegen?
Wir sind da eigentlich total offen, wie man ja auch auf unseren Loud Minority-Partys hören kann. Uns muss es gut gefallen (Bei fünf DJs auch nicht immer einfach…). Grossraumdisco-Sound wird es wohl eher nicht werden, aber von Electronic Beats über Post-Dubstep bis hin zu Soul-Edits, Disco & jazzy Hiphop ist alles möglich.
Wo und in welcher Form sind bzw. werden die Releases erhältlich sein?
Natürlich auf unseren Partys, auf unserer Website span style=“color:windowtext; text-decoration: none; text-underline:none“>www.theloudminority.com und in ausgesuchten Plattenläden. Natürlich bekommt man sie zum Beispiel auch bei Rushhour, Juno, span style=“color:windowtext; text-decoration:none; text-underline:none“>HHV.de oder Jazzy Sport in Tokyo. Um am wichtigsten: nur auf Vinyl!
Mehr Label-Interviews:
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Pt.3 Schönbrunner Perlen
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