Das C-Heads Magazin gibt es jetzt seit zehn Jahren. Die beiden Gründerinnen schenken sich zwar keine Party, dafür aber bald eine neue Printausgabe. Wir haben mit C-Heads über die Anfänge, Facebook-Likes und luftige Bilderstrecken geredet.
C-Heads (© C-Heads)
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Sigrun liebt die Natur, lange Zugreisen, Stefan Zweig und Pete Doherty und sie hat sogar mal bei Vivienne Westwood gearbeitet. Christine tanzt zu elektronischer Musik, fühlt sich im Wald zu Hause, liebt es zu fotografieren und sie wünscht sich endlich wieder eine Katze. Sigrun lebt in Berlin, Christine in Wien.
Gemeinsam haben die beiden nicht nur, dass sie aus Kärnten stammen und Schwestern sind, nein, sie sind auch die Gründerinnen vom C-Heads Magazin. Mittlerweile gibt es das Projekt schon ein Jahrzehnt und ein Blick auf die Likes auf der Facebook-Seite verrät, dass wir nicht die einzigen sind, die das mitbekommen haben. Grund genug, mit den beiden Damen ein Wörtchen zu reden.
Wie seid ihr auf die Idee gekommen, selbst ein Magazin zu gründen? Hattet ihr gleich so viel Erfolg, oder lief es die ersten Jahre eher als "persönlicher Blog" dahin?
Wir haben schon als Kinder ziemlich konsequent gemeinsam Magazine gemacht. Richtig sorgfältig, gebastelte mit Texten, Gedichten und Bildgeschichten. Da wurde vielleicht schon der Grundstein gelegt, dass wir dann viele Jahre später einfach angefangen haben ein Online-Magazin zu machen. Es war anfangs nicht in dem typischen Blogformat, sondern ein Online Magazin zum Durchblättern. Schöne Fotografie, Mode und Musik inspirieren uns und so haben wir damals einfach beschlossen, diese Themen in ein Magazin zu verpacken. Rückblickend betrachtet waren wir schon von Anfang an sehr konsequent und haben auch viel Zeit und Arbeit investiert in das Ganze.
Ihr habt ja über 700.000 Facebook-Likes. Das ist eine ganze Menge. Wo sitzen diese Follower überall?
Ja, wir sind auch wirklich happy, dass wir so viele Leute damit erreichen können. Die Follower kommen von überall auf der Welt. Wir haben uns ja am Anfang bewusst für Englisch entschieden, damit wir Leute international erreichen.
Wie gut läuft die Printausgabe im Vergleich dazu? Wie schätzt ihr die Wertigkeit von Print heute ein? Funktioniert das überhaupt noch?
Print läuft super. Wegen der Wertigkeit: Das kommt ganz darauf an, in welchem speziellen Bereich man als Künstler arbeitet. Für den Bereich den wir abdecken, der weniger in die kommerzielle als künstlerische Schiene geht, ist es für die Fotografen aber letztendlich immer noch ein höherer Wert in einer Print Ausgabe zu erscheinen. Und für die Leser und auch für uns ist es auch etwas echt Besonderes das Magazin gedruckt in Händen zu halten. Es ist wie ein festgehaltener Moment, in dem man innehält und schmökern kann. Print und Online können nebeneinander ohne Probleme existieren, beides hat seine Faszination, seinen Wert und seine Anhänger.
Ihr habt unternehmerisch bereits viele Erfolge vorzuweisen – oft heißt es, Frauen haben mit mehr Widerständen im Laufe ihrer Karriere zu kämpfen, wie war das für euch? Und konntet ihr auch bereits Leute anstellen?
Christine und ich sind das Core-Team und wir haben keine Leute angestellt bei uns, aber wunderbare Freelance-Mitarbeiter, momentan aus Prag, New York, England und Portugal. Und zusätzlich gibt es immer wieder Leute, die gelegentlich eine Kontribution machen wollen. Zu deiner Frage mit Widerständen auf unserem Weg: Da gab es keine, nur weil wir Frauen sind.
Aber mir fällt da ein lustiger Moment ein, der irgendwie zu diesem Thema auch passt. Als ich ein Skype Interview mit Richard Kern gemacht habe, meinte er anfangs ganz erstaunt: "Oh, you are a girl. I thought C-Heads was run by guys. But you are a girl, so that’s even cooler then".
In eurer Beschreibung steht "Made By Women" – ihr arbeitet aber auch viel mit Männern, zum Beispiel Fotografen – achtet ihr auf eine Art Quote? Wie fördert ihr Frauen?
"Made By Women" heißt in diesem Fall einfach, dass die Selektion von Fotostrecken und allem was wir zeigen, ja am Ende dann immer durch die Augen von uns beiden Frauen läuft, was, wie ich oben mit dem Kern Interview schon erwähnt habe, nach außen manchmal auf Überraschung stößt. Frauen fördern klingt so nach Politik gemachter Quote – uns interessieren aber keine Quoten, wir wollen einfach mit den Besten arbeiten und ein schönes Magazin machen.
Bildergalerien mit schönen, leicht bekleideten Frauen sind prinzipiell sehr stark vertreten. Sie werden auch am meisten geliked. Welchen Zugang habt ihr zu dieser Art, Frauen darzustellen? Und gibt es daran auch Kritik?
Unser Zugang zur Fotografie war von Anfang an – wobei dies mit den Jahren stärker geworden ist: Ästhetisch und natürlich. Als wir mit C-Heads anfingen, war gerade im Modebereich alles sehr künstlich, mit Photoshop – eben etwas steif auch. Uns hat das nicht gefallen und wir haben versucht Künstler zu finden, die hier eine andere Richtung einschlagen. Schöne Frauen und der Modebereich sind eine Art Symbiose. Dass die Frauen auf unseren Strecken, die wir zeigen, auch leicht bekleidet gezeigt werden, war nie verknüpft mit einer bewussten Entscheidung, Frauen in einer gewissen Art und Weise darzustellen. Wenn ich aber so darüber nachdenke, warum es sich so entwickelt hat, ist es vielleicht weil C-Heads unter anderem eben genau das verkörpert, was die Strecken zeigen. Das Gefühl von Freiheit und Unbekümmertheit, was sich vielleicht auch in der natürlichen Schönheit eines Körpers ausdrücken lässt. Kritik in dieser Hinsicht gibt es eigentlich recht selten, und die prallt ehrlich gesagt an uns ab.
Seid ihr zufrieden mit dem Magazin, wie es gerade ist? Was sind die Pläne für die Zukuft?
Ja, wir sind zufrieden. Auch weil wir es geschafft haben, nach 10 Jahren noch etwas zu machen, was uns wichtig ist und was wir gerne machen. Auch wenn es sehr viel Arbeit ist und es natürlich auch Momente gibt, wo man nicht mal daran denken möchte seinen E-Mail-Account zu öffnen. Aber es ist schön zu sehen, dass C-Heads über diese ganzen Jahre mit uns mitgewachsen ist, dass es viele wunderbare menschliche und kreative Berührungspunkte schafft und man das unglaubliche Potential und Talent sieht, das in Menschen stecken kann. Veränderungen gibt es immer, sei es durch neue Freelance-Mitarbeiter oder neue Ideen, die aufkommen. Wir planen nicht sehr weit in die Zukunft, lassen Dinge gerne auf uns zukommen und arbeiten und leben auch privat sehr intuitiv. Aber es wird auf jeden Fall bald ein neues Print Issue geben! Eine richtig schöne Jubiläumsausgabe.
Zur Online-Ausgabe vom C-Heads Magazin und weiteren Infos, geht es hier lang.