„Andromeda“ schafft für die „Mass Effect“-Reihe einen Neuanfang mit Schönheitsfehlern – und ist dabei gerade für Gelegenheitsspieler doch einfach nur ein riesiges, zugängliches und willkommenes Abenteuer. Mit Verlosung.
Die ersten Stunden in „Mass Effect Andromeda“ könnten schon besser sein. Trotz Updates bleiben die Animationen der Charaktere und Gesichter auf unbefriedigendem Niveau und es kann tatsächlich nerven, dass der eigene Charakter einfach nur so zu designen ist, dass er oder sie irgendwie scheiße aussieht. Auch der erste Ausflug auf eine Planetenoberfläche ist weitgehend schlecht strukturiert und die darauf folgenden Stunden sind … sagen wir mal dialoglastig. Ebenso schnell wird hier aber klar, dass in „Andromeda“ viel steckt und vor allem die Balance zwischen Spieltiefe und Zugänglichkeit tendenziell überragend gut gelungen ist. Wirken manche Details im Menü, bei den Ressourcen oder Fähigkeiten zu Beginnn in erster Linie überladen – zumindest für Gelegenheitsspieler – so ist es schnell ersichtlich, dass nicht jedes dieser Details wirklich so wichtig ist, sondern große Teile des Spiels auch genossen werden können, ohne sich darum zu kümmern. Wer nicht den Anspruch hat ein Spiel möglichst rasch durchzuspielen, bekommt mit „Andromeda“ ein riesiges Space-Abenteuer, zu dem immer wieder zurückgekehrt werden kann und mit dem auch kürzere Spielessions ab rund einer Stunde immer wieder Freude bereiten.
Als Spieler schlüpft man in die Rolle eines jungen Teils der Initiative – als Mann oder als Frau. Und „Mass Effect“ ist tatsächlich wieder einmal ein Vorbild darin, wenn es darum geht, ein Spiel als weiblicher Charakter zu spielen, und auch viele andere gewichtige Rollen sind Frauen. Nach 600 Jahren Tiefschlaf wird man in der Andromeda-Galaxie geweckt – die Initiative soll sich in der fremden Galaxie nach bewohnbaren Planeten für die Menschheit umsehen und diese besiedeln. Teil des Mission ist Vater Ryder, der Pathfinder, der bald stirbt und dem Spieler die Rolle des neuen Pathfinders überlässt. Es gilt Planeten zu besuchen und zu untersuchen, kleine Nebenmissionen zu erledigen, mit den feindlichen Kett umzugehen, rätselhafte außerirdische Technologie zu erforschen und kleinere Scharmützel zwischen den Crew-Mitgliedern oder auch den Bewohnern der Nexus-Raumstation zu klären.
Die Möglichkeiten und Aufgaben sind dementsprechend groß – dank des automatisch geführten Journals aber großteils übersichtlich. Und: bis auf wenige Nebenmissionen, die zum Start teilweise leicht frustrierend schwer sein können, kann man wenig falsch machen. Es ist dem Spieler überlassen, um was man sich zuerst kümmern will. Und genau wegen dieser Eigenschaften ist „Andromeda“ letztlch extrem zugänglich und auch für jene perfekt geeignet, die über einen längeren Zeitraum – und seien es in dem Fall Monate – nur immer wieder eine Konsole anwerfen oder alle paar Tage in einem Spiel ein wenig vorankommenkommen wollen. Der Storybogen von „Andromeda“ ist groß – bietet aber viel Platz für kleinere Geschichten und man muss keine Angst haben, den Anschluss zu verpassen oder nach einigen Tagen Pause eine längere Eingewöhnung zu benötigen.
Auf der anderen Seite ist „Andromeda“ so aufgebaut, dass sich schnell kleine Erfolgserlebnisse einstellen und es ständig etwas zu tun gibt. Das sorgt für einen angenehmen Spielfluss und dafür, dass man immer wieder kurze Spielsessions einplant – und dann doch 2-3 Stunden spielt, weil es noch dies oder das zu erledigen und weiterzukommen gilt.
Im Vergleich zu den meisten anderen Spielen ist „Andromeda“ – auch wenn es natürlich noch größere gibt – riesig und bietet über viele Stunden Spielspaß und Unterhaltung. Die Technik könnte teilweise besser sein, in Sachen Story, Zugänglichkeit und Unterhaltung bietet „Mass Effect“ aber wieder einmal sehr viel Spiel von dem sich Gelegenheitsspieler keineswegs abgeschreckt fühlen müssen. Hier stimmt schon sehr viel.
„Mass Effect Andromeda“ ist bereits Xbox One, PS4 und PC erschienen. Hier verlosen wir ein Fanpaket zum Spiel.