Zum kleinen Jubiläum, nämlich dem fünfjährigen bestehen von Paraflows – Festival für Digitale Kunst und Kulturen wird dieses Jahr die Schnittstelle zwischen Soft- und Hardware unter das binäre Mikroskop genommen. Stand in den letzten Jahren noch der Raum in seinen unglaublich vielschichtigen Facetten im Mittelpunkt, ist es dieses Jahr die „Verschränkung von Programm und Objekt“, die interessiert.
Unsere Welt erklärt sich zum Großteil aus Dualismen, die alltäglich scheinen und einem dichotomen Schwarz-Weiß-Reglement folgen, wie zum Beispiel Diesseits und Jenseits, Gott und Welt oder Mensch und Maschine. Polaritäten, die oft gar nicht mehr hinterfragt werden und als solche ihre reale Geltung besitzen. Was ist aber mit den Graubereichen?
Dieser Frage geht das diesjährige Paraflows-Festival unter dem Titel „Mind and Matter“ auf den Grund, bei dem die gegenseitige „Bedingtheit von Hard- und Software, von Idee und Ausdruck, von Inhalt und Objekt in der zeitgenössischen digitalen Kunst und Kultur“ in das Zentrum gerückt wird. Ein spannender wie auch zeitgemäßer Diskurs – und somit nicht umsonst eines der angesehensten Festivals für digitale Kunst und Kultur im internationalen Vergleich.
Das Festival findet von 10. September bis 10. Oktober 2010 statt. Die dazugehörige Ausstellung ist dieses Jahr im Künstlerhaus am Karlsplatz beheimatet. Ausserdem gibt es noch ein Symposium von 10. bis 12. September, das sich mit „Comparative Approaches towards Complexity“ beschäftigt und sich in drei Panele aufteilt. Alle weiteren Termine rund um Paraflows sind der Website zu entnehmen.
Bild: Céline Berger „Release“, Installation: 24 Lautsprecher, Steuerungshardware, Pure Data Skript, 2010