Konzentration und angenehme Anspannung bei der Suche nach dem Parcour-Flow bietet das neue »Mirror’s Edge Catalyst«.
Es hat einige Jahre gedauert, bist es einen Nachfolger zum schönen »Mirror’s Edge“ gibt. Und auch wenn hier manches nicht die hohen Erwartungen trifft, so gibt es doch ein Spielerlebnis mit gelungenen und seltenen Eigenheiten. Dass beide Spiele grafisch immer noch ob ihres Styles hervorstechen, ist in erster Linie eine Schwäche anderer Spiele, die viel zu selten ein wirklich eigenes grafisches Konzept wählen. Die Reduktion der Farben, die klaren Linien – das macht immer noch Sinn und Freude. Auch wenn vieles davon dem Spielplatz, der Architektur, geschuldet ist. Auch in »Catalyst« gilt es als Faith, einer Parcour-Runnerin, über die Dächer einer Stadt zu flitzen und gegen eine alles dominierende und überwachende Obrigkeit anzutreten. Statt einem linearen Spiel, ist es nun eine offene Spielwelt mit vielen Nebenmissionen und kleineren Aufgaben. Viele davon, teilweise unübersichtlich, wurden von anderen Spielern erstellt – Stichwort User Generated Content.
Von dieser Zersplitterung des Spielerlebnisses profitiert das Spiel nicht nur. Denn das legt zwar einen Fokus auf die einzelnen Runs und Aufgaben, zerstört aber das Gefühl für den größeren Zusammenhang und teilweise den Flow. Dabei ist das immer noch eine der größten Stärken des Spiels: Die Möglichkeit mehrere gute Bewegungen hintereinander zu einem größeren Run zu kombinieren, verbunden mit der Spannung und Konzentration auf das jeweils nächste, zu überwindende Hindernis.
Eine andere Stärke sind in der zweiten Hälfte des Spiels auftauchende Indoor-Missionen. In diesen gilt es in Hochhäusern zu klettern – und bei jedem falschen Move, droht der Absturz. Dies ist durchaus spannend und fördert eine angenehme Konzentration, die bei – zum Beispiel –»Uncharted« oder auch »Tomb Raider«, wo die Kletterpassagen meist mühelos und ungefährlich von statten gehen, nie auftaucht. Dazu gehört auch, dass die Aufgaben immer schaffbar, aber sehr knapp bemessen sind. Es bleibt meist extrem wenig Zeit übrig und man hat nie das Gefühl, dass etwas wirklich leicht war. Dies wiederum motiviert noch mehr.
»Mirror’s Edge Catalyst« könnte also zwar in manchen Belangen bisschen besser sein, sieht nur teilweise besser aus als der Vorgänger und hat die vielen kleinen Missionen und die der anderen Spieler nur teilweise gekonnt integriert. Auf der anderen Seite kann man sich über den Style des Spiels immer noch freuen und erlebt eine Motivation besser zu werden und einzelne Abschnitte zu meistern, die andere Spiele selten bieten.
»Mirror’s Edge Catalyst« ist bereits für Xbox One, PS4 und PC erschienen.