Die feministische Künstlerin Judith Bernstein objektiviert das männliche Geschlecht. Wir haben einige Fotos aus dem Bildband "Dicks of Death" für euch.
Dicks of Death, 2016 (© Judith Bernstein - Dicks of Death)
Birth of the Universe, 2012 (© Judith Bernstein - Dicks of Death)
Quattro Cunts, 2015 (© Judith Bernstein - Dicks of Death)
Dicks of Death in der Mary Boone Gallery, 2016 (© Judith Bernstein - Dicks of Death)
Double-Header, 1976 (© Judith Bernstein - Dicks of Death)
Cockmann, 2016 (© Judith Bernstein - Dicks of Death)
Superzipper, 1967 (© Judith Bernstein - Dicks of Death)
Birth of the Universe-The Voyeurs, 2015 (© Judith Bernstein - Dicks of Death)
Five Panel Vertical, 1973 (© Judith Bernstein - Dicks of Death)
Judith Bernstein im Studio (© Judith Bernstein - Dicks of Death)
Dicks of Death – so könnte auch eine Metal-Band heißen, vorerst ist aber der Name eines Bildbands der Künstlerin Judith Bernstein. "Do women have to be naked to get into the Met. Museum?" fragte sich schon 1989 das anonyme Künstlerinnenkollektiv Guerrilla Girls, bei dem Bernstein ebenfalls involviert war. Ein feministischer Blick auf die Kunstwelt – er macht das Werk der 1942 in New York geborenen Bernstein aus. In der Kunst ist es nahezu immer der weibliche Körper, der vom männlichen Künstler in Szene gesetzt wird – analog zu Laura Mulveys in der Filmtheorie verwendeten Begriff des "male gaze" sind es also auch die Maler, die ihre männliche Sicht auf den weiblichen Körper festhalten und damit auch ein Stück unser Verständnis von Weiblichkeit prägen und geprägt haben. Dies sah Bernstein als Anlass dazu, den männlichen Körper und vor allem das männliche Geschlechtsteil in den Fokus ihrer künstlerischen Arbeiten zu rücken.
Persiflage auf die Männlichkeit
"Dicks of Death" heißt dabei das Buch, das verschiedene Arbeiten von Bernstein enthält (mitunter auch das namensgebende Bild). Und diese Arbeiten fallen tatsächlich aus dem Rahmen. Einerseits ist es die oft schrille Farbgebung und die ironischen Anleihen, die Bernsteins Bilder hervorstechen lassen. Betrachtet man Bernsteins Arbeiten, muss man zumindest das ein oder andere Mal schmunzeln, erinnern sie an manchen Stellen an Toiletten-Humor. Auch schafft Bernstein es, das männliche Geschlechtsteil in durchaus unterschiedliche Posen zu werfen – da sieht man es einmal als Teil eines Gesichts oder als Augen, ein anderes Mal als riesengroße Schraube. In manchen Arbeiten rückt Bernstein auch von traditionellen Mitteln der Malerei ab und verwendet etwa Materialien wie Reißverschlüsse oder Plastik. Mit ihren Arbeiten schafft Judith Bernstein es, die in der Gesellschaft vorhandene Männlichkeit zu persiflieren und mit Mitteln der Ironie ihre Deutungshoheit zu mindern.
"Dicks of Death“"von Judith Bernstein ist im Verlag Edition Patrick Frey erschienen.