Der digitale Musikmarkt wächst stetig, während die Nachfrage nach herkömmlichen Tonträgern zurückgeht. Hat die Audio CD nun endgültig ausgespielt? Die Teilnehmer der zweiten "Vienna Music Business Research Days" lieferten Antworten.
Bereits zum zweiten Mal fanden von 8. Bis 10. Juni die Vienna Music Business Research Days statt. Auch der vierte Teil der Diskussionsreihe stand im Zeichen des von Departure ausgerufenen Fördercalls Fokus Musik. Thema diesmal war der digitale Musikvertrieb. Dabei standen Fragen über verschiedene Geschäftsmodelle und ihre Erfolgspotentiale im Vordergrund. Es wurde allerdings auch hinterfragt, welche Auswirkungen Musik- Download, Streaming und Cloud-Musik auf die Musikschaffenden haben.
Neben Vorträgen und Podiumsdikussionen mit internationalen Experten, gab es erstmals auch einen Workshop, der Jungakademikern die Möglichkeit bot, ihre Forschungsergebnisse zu präsentieren und mit Musikwirtschaftsexperten sowie den fachkundigen Zuhörern zu diskutieren.
Laut Will Page, Chefökonom der britischen Musikverwertungsgesellschaft, haben sich vor allem die Musikkaufgewohnheiten der Konsumenten verändert. Der größte Pro-Kopf-Umsatz wird zwar immer noch mit dem physischen Produkt erzielt, allerdings sind das digitale Geschäft und der Handel mit Musiknutzungsrechten stark am Aufholen. Im Vergleich zu den USA oder den asiatischen Märkten, wo der digitale Markt bereits über 50% ausmacht, gäbe es in Europa jedoch noch sehr viele Potentiale zu nutzen.
Auch Patrik Wikström von der Jönköping International Business School attestiert einen Wechsel im Kosumverhalten der Musiknutzer. Getragen wird dieser von dem Wunsch nach frei verfügbarer, zeit- und ortsunabhängiger Musik. Die Erfolge von Freemium Geschäftsmodellen aber auch von Streaming Plattformen wie Youtube, Spotify, oder Simfy zeigen diesen Trend nur all zu deutlich.
Die künftige Musikdistribution wird also zunehmend in einem sozialen Kontext stattfinden. Musikkonsumenten müssen die Möglichkeit bekommen ihre Musik zu organisieren, neue Musik zu entdecken und mit anderen darüber zu kommunizieren.
Die Vienna Music Business Research Days fanden in Kooperation mit der Kreativagentur der Stadt Wien i>Departure statt. Hier können noch bis zum 3. Oktober 2011 weitere innovative Projekte beim Focuscall Musik eingereicht werden.