Deutschsprachiges zwischen Euphorie und Kapitulation, zwischen Pathos und Befindlichkeit. Ausgewählt von Dominik Oswald.
Außerdem erwähnenswert:
Mira Mann – »Ich mag das« 12″
(VÖ: 25. Oktober 2019)
Mira Mann ist Sängerin und Bassistin der deutschen Post-Punk-Vorbilder Candelilla und dazu Schriftstellerin – ihre »Gedichte der Angst« sollen an dieser Stelle empfohlen sein –, nun veröffentlicht sie mit »Ich mag das« ihre ersten sechs Solo-Stücke, die so gar nichts auf Erwartungshaltungen geben. Weit weg vom Sound von Candelilla und noch weiter vom typischen Klangbild von Problembär Records, präsentiert sie Spoken-Word-Poesie mit vertrackten Beats von Ludwig Abraham, einem Live-Mitglied von International Music.
Hirsch Fisch – »In da Nocht«
(VÖ: 4. Oktober 2019)
File under Exotica: Bluegrass-Folk mit österreichischen Texten gibt es schließlich leider auch nicht allzu oft. Nobert Trummer und Klaus Tschabitzer präsentieren auf ihrem zweiten Album als Hirsch Fisch zwölf Stücke mit entspanntem, aber gleichzeitig virtuosem Groove und bewegen sich textlich nah am nur durch Dadaismus halbwegs erträglichen Alltag: Zwischen »Zwiedawurzn« und »Zweite Kasse bitte!« eben.
Viech – »Niemand wird sich erinnern, dass wir hier waren«
(VÖ: 25. Oktober 2019)
Die Gruppe Viech ist zum Glück wieder sehr aktiv und veröffentlicht nach »Heute Nacht in Budapest« aus dem Vorjahr bereits Album Nummer Vier. Und, was soll man sagen?: Es ist ein großer Wurf geworden: Melancholie, Nostalgie und die Vorbereitung auf ein neues Leben, verpackt in Popsongs, die glücklich machen. Das bedarf einer eingehenden Untersuchung. Demnächst auf thegap.at.