Nach einem klischeehaften, aber starken Start überlasst das neue Need For Speed den Spieler einer überfüllten Open-World.
„Need For Speed“ hat in den letzten Jahren trotz offenen Spielwelten nie auf einen zumindest rudimentären Story-Ansatz verzichtet. Und so beginnt auch „Paypack“ gewohnt rasant. Der Spieler wird schnell in ein Rennen nach dem anderen geworfen, Straßenrennen und Events zwischen rivalisierenden Gruppierungen – dahinter Glücksspielgeld und mafiöse Organisationen. Damit es zum Titelgebenden Payback kommen kann, muss es zuerst zum Betrug kommen: Lina hintergeht Hauptfigur Tylers Gang und verkauft sich an The House. Wenig später gilt es Rennen zu Gewinnen, um an Ansehen, Rang und Möglichkeiten dazuzugewinnen, um sich final an Lina und The House zu rächen.
Leider ist aber bald Schluss mit den nahtlos aneinander anschließenden Rennen und stattdessen öffnet sich auch hier eine offene Spielwelt. Es gibt Straßenrennen, Drifts, Offroad-Rennen und Drags, die mit teilweise unterschiedlichen Figuren und zumindest auch einer Frau bestritten werden. Dazu jede Menge andere Möglichkeiten wie Tuningshops oder in der Landkarte versteckte Teile von alten Wagen die wiederbelebt werden können. „Need For Speed“ will trotz alle diesen Möglichkeiten zugänglich bleiben und fahrerisch keine Simulation werden. Leider verzettelt man sich so aber doch recht schnell zwischen all den Optionen und weder die Rennen an sich, noch die klischeehafte, aber vorhandene Story bekommen noch besonders viel Aufmerksamkeit oder gar Druck.
„Need for Speed“ war seit Jahren das zugänglichste und bis auf Ausnahmen unernsteste Rennspiel. Man hat verschiedene Moden wie die Tuningszene aus „Fast and Furious“ aufgenommen … und leider viele davon nie wieder abgelegt, sondern ist zu einem recht unübersichtlichen Versuch eines One-Fits-All geworden. Abgesehen davon gibt es technische Probleme und Mängel: Zumindest unsere die Xbox One-Version lagt und die always-online-Technologie bringt starke Nachteile bringt und stört viele Rennen. Außerdem ist optische Schadensmodell zwar ein Detail, aber ein undurchdachtes. „Payback“ hätte mit etwas mehr Fokus auf die Rennen und einem Verzicht auf all zu viele Optionen einfach deutlich besser sein können.
„Need For Speed Payback“ ist bereits für Xbox One, PS4 und PC erschienen.