Die Foals bringen im August ihr viertes Album "What Went Down" heraus. Mit weniger Druck und mehr Urlaubsgefühl, wie Gitarrist Jimmy Smith sagt. Produziert wurde mit James Ford von Simian Mobile Disco, der unter anderem mit den Arctic Monkeys und Florence And The Machine zusammengearbeitet hat.
Vorab: das neue Album klingt nicht wie eine komplette Neuerfindung der Band, aber das muss es auch nicht. „Wir sind ja noch immer dieselben fünf Menschen“ – sagt Gitarrist Jimmy Smith – stimmt natürlich. Die Foals klingen also weiterhin wie die Foals und das ist gut so. Altbewährt klingt als Beschreibung vielleicht doch ein bisschen zu bewegungslos, vielleicht sollte man neu aber bewährt dazu sagen. Wer auf jedem Album ein bisschen mit verschiedenen Genres herumexperimentiert, hat es eben auch schwer, immer wieder Neue zu finden, die noch nicht angetastet wurden.
"What Went Down" bleibt divers und klingt dabei trotzdem nachdenklicher, härter und etwas konzentrierter. Vielleicht auch, weil die Beweispflicht vorüber ist. Drei erfolgreiche Alben sind immerhin schon draußen. Die erste Singleauskopplung samt düsterem Musikvideo kann man sich schon auf YouTube anhören. Wir haben mit dem Foals Gitarristen Jimmy Smith über Erwachsenwerden, Zuhause und den Aufnahmeprozess geredet…
"What Went Down" ist bereits euer viertes Album… wird der Druck weniger oder seid ihr noch immer super aufgeregt?
Es wird schon weniger, es fühlt sich zumindest so an. Ja.. ich würde sagen beim zweiten Album hatten wir den meisten Druck – jetzt ist es echt ok.
Yannis hat in einem Interview gemeint, dass ihr keine nicht veröffentlichten Songs auf eurer Tour spielt, weil er die Handy-Aufnahmen auf Youtube hasst. Wie schwierig ist es, wenn man weiß, man hat ein Album voller neuer Songs, aber man kann es niemandem zeigen?
Haha, ja. Das ist schon scheiße eigentlich, weil wir eigentlich grade am liebsten die ganze Zeit die neuen Songs spielen würden. Wenn ein neues Album fertig ist, ist das eben immer am Spannendsten – die älteren Sachen spielen wir halt schon jahrelang und auch wenn das nicht so schnell fad wird, man ist eben schon so in diesem Vibe vom neuen Album drinnen. Aber ich glaube wir werden schon ein paar Tracks vom neuen Album diesen Sommer spielen. Wir können halt nicht alles spielen aber drei oder vier schon…
Was hat sich seit dem ersten Album 2008 bei euch verändert? Sieben Jahre im Musikbusiness sind eine lange Zeit. Seid ihr erwachsener geworden?
Ja natürlich werden wir erwachsener, wäre auch bedenklich wenn nicht. Wir sind halt jetzt schon lange in der Musikindustrie drinnen und verstehen sie vermutlich besser. Es fühlt sich alles etwas stabiler an als am Anfang, eigentlich fast wie ein Zuhause und ein Platz für uns. Es ist einfach stabiler.. und das obwohl die ganze Musikindustrie gerade eigentlich überhaupt nicht stabil ist.
Diesmal habt ihr in Frankreich produziert, die anderen Alben wurden in Schweden, London und New York aufgenommen. Wie wählt ihr die Orte dafür aus?
Wir haben irgendwie herausgefunden, dass es ein super Studio in Südfrankreich gibt und wir haben nach einem Residential Studio gesucht, wo wir leben und aufnehmen können – alles in einem. Es war ein bisschen wie Ferien machen. Die Produktion des letzten Albums in London war cool, aber wir waren in unserem normalen Leben mit Freunden und so, es war jetzt kein wirklich romantischer Ort das Album aufzunehmen. Wir haben entschieden, dass wir dieses Mal wo anders hinfahren, wo es schön ist und wo wir bisschen abgeschieden sind.
Also ein bisschen eine Kombination aus Urlaub und Arbeit?
Ja genau… Es war wirklich ein bisschen wie auf Urlaub, manchmal mussten wir uns daran erinnern, warum wir überhaupt hier sind. Es war wirklich schön dort.
Euer Keyboarder hat ja im Jänner noch in einem Interview gesagt, er möchte in der Nähe von London produzieren. Wie konntet ihr ihn überzeugen?
Mit Südfrankreich war es dann nicht so nah, aber ich glaub was er sagen wollte ist: Wir wollen uns selbst nicht verfremden. Wir wollten nicht nach L.A. oder in irgendeine andere große fancy Rockstar-Stadt.
Ihr habt ja schon in früheren Interviews gesagt, dass euch die Kontrolle über den Produktionsprozess sehr wichtig ist. Wie schwierig ist es da für einen Produzenten mit euch zu arbeiten?
Das kommt auf den Produzenten an. Mit so jemandem wie James Ford ist das kein Problem, es gab keine Battles, aber wenn wir dem Produzenten nicht vertrauen, in dem was er tut, dann kommt es schon zu Spannungen.