Manuel Rubey und Kollegen bastelten eine humorvolle Webserie in Eigenregie. Vorbei an den üblichen Strukturen entstand Kurzweiliges.
In Sachen Serienformate hat sich in Österreich in den letzten Jahren nicht all zu viel getan. Ein paar mehr oder weniger lieblose Versuche hat der ORF gewagt und regelmäßig daneben gegriffen. Ein paar Ausnahmen (gelten die »Die Aufschneider« schon als Serie?, »Schlawiner«?) ändern daran wenig. Und auch die privaten Anbieter haben sich nicht an das offensichtlich schwierige, international aber wichtige Format gewagt. Nun aber ein paar Branchenbekannte in Eigenregie. Manuel Rubey, mittlerweile als Schauspieler etabliert und nebenbei Kabarettist und sicher auch noch Musiker, und Georg Weissgram haben sich zusammengetan und zahlen die Produktion einer Webserie. Mit dabei in erster Linie Profis (vor und hinter der Kamera), sie sonst ihren Lebensunterhalt mit dem verdienen, was sie hier wohl ziemlich gratis einbringen. Am 22. November geht es los, von da weg gibt es jeden Dienstag eine neue Sendung auf www.fauna-consulting.at
Inhaltlich geht es um Francois Fauner (Rubey), der sich als Lebensberater versucht und bei Konrad Claus Junior, einem betuchten Sohn, ein Zimmer in der Wiener Innenstadt mietet. Allerdings nicht ganz ohne Hintergedanken. Diese und die Geschichten hinter den Personen entwirren sich im Laufe der zehn Folgen; samt Geheimnissen und Cliffhangern, die Seher bei der Website halten sollen. Die erste Folge verspricht einen ungewöhnlichen, eher trockenen Humor ohne Schenkelklopfer, dafür mit Gespür für schmerzhafte Pointen. Diese könnten besser inszeniert sein, so wie auch die Schauspielführung eher großzügig ausfällt und nur groben Ideen folgt. Vielleicht wird aber gerade das zu einem Grund, immer wieder auf die Website zu klicken.
Entstanden ist die Serie im Sommer 2011 recht spontan. Da es schwierig war für die Ideen Produzenten zu finden und die angesprochenen Geldgeber moderne internationale Konzepte (Rubey spricht von »Extras« auf BBC oder »In Treatment« auf HBO) nicht kannten, machte man sich kurzerhand selbst an die Umsetzung. Ressourcenschonend (vieles spielt im gleichen Zimmer, wenig Equipment wie Licht, befreundete Schauspieler, …), aber engagiert. Man wollte einfach mal zeigen, dass es geht, dass man auch in Österreich (Web-)Serien und vergleichsweise ungewöhnliche Konzepte umsetzen kann. Nun sollten wir das alle ansehen. Dann lässt sich die Serie vielleicht nachträglich monetarisieren oder es gibt zumindest weitere Staffeln. Von uns aus gerne!
Ab 22. November 2011