New Sales: 10 Goldene Regeln

Matthias Fiegl – Geschäftsführer und Mitgründer der Lomography Society – erzählt uns, wie aus einer anfangs kleinen Gruppe von Studenten mit großem Spaß an analogen Kameras ein weltweit erfolgreiches Unternehmen wurde.

Ihr seid ein international agierendes Unternehmen mit Lomo-Communities in der ganzen Welt, das auf kulturell spezifische ästhetische Ansprüche eingeht. Ist Markt- und Sozialforschung da ein Thema?

Lomo Communities gibt es in über 100 Ländern der Welt, in rund 20 haben wir eigene Tochterfirmen. Wir produzieren Produkte, die uns interessieren. Wir entwickeln unsere Ideen aus Neugier, aus der Lust auf Innovation und am Experimentieren und bieten unserer Community dadurch permanent neue kreative Möglichkeiten. Wir hören natürlich auf die Wünsche und Ideen unserer Community und sie inspirieren uns auch für neue Produkte. Zusätzlich dazu passen wir natürlich auch auf, dass unsere Produkte keine ethnischen Gruppen verletzt, im Gegenteil, wir selber lehnen uns hin und wieder auch gerne gegen etablierte Vorurteile auf.

Wie sehen die Kunden und Fans von Lomo in den verschiedenen Ländern aus – unterscheiden sie sich merklich?

Jedes Mitglied unserer Community bereichert sie durch seine/ihre bunten Erfahrungen, bringt seine/ihre Fotos und Ideen ein. Die Menschen, die hier mitmischen, kommen aus den verschiedensten Ländern, unterschiedlichen sozialen Schichten und aus allen Altersgruppen – genau dieser Mix ist es, der unsere Community so lebendig und immer wieder spannend macht.

Wie wirkten sich das Aufkommen der Digitalkamera und Instagramm auf euer Geschäftsmodell aus?

Einerseits hat das Massenprodukt Instagram mit 100 Millionen aktiven Usern vielen Leuten Einblicke in Möglichkeiten der Fotografie gegeben. Zum Beispiel sind manche durch den X-Pro Filter auf den analogen X-Pro Film neugierig geworden und haben dadurch begonnen, mit ihm zu experimentieren. Andererseits möchten viele Menschen den Lomo-Effekt erzielen, nehmen sich aber nicht mehr die Zeit analog zu fotografieren und versuchen den lomographischen Stil mit digitalen Filtern zu imitieren. Das finden wir natürlich sehr schade, weil für uns analoge Fotografie noch immer das größte ist. Außerdem kann ein Effekt dem analogen Foto zwar optisch nahe kommen, Charme, Spontanität und Authentizität der analogen Fotografie gehen mit digitalen Filtern aber verloren.

Grundsätzlich gilt aber, dass wir nicht gegen digitale Fotografie sind, wir bieten eine Alternative. Wir ermöglichen Menschen, die Wahl zu haben, ob sie lieber digital oder analog fotografieren. Das eine schließt das andere nicht aus. Gerade für die junge Generation (geboren Anfang der 90er Jahre) ist analoge Fotografie kein Rückschritt, sondern etwas komplett Neues, das es zu entdecken gilt. Groß geworden mit MP3, digitaler Fotografie und Handys ist das analoge für sie neu, aufregend und bietet ungeahnte kreative Möglichkeiten, wie das Experimentieren mit Filmformaten und Kameras.

Weiter: Matthias Fiegl über tägliche Herausforderungen im Geschäft…

Bild(er) © Lomography International Society, Matthias Fiegl, departure
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