Er zockt »Fortnite«, redet wie ein deutscher Youtuber und hat seine Freundin vom Startbildschirm verbannt. Gleichzeitig bezeichnen ihn manche seit seiner Debütsingle »Stargazing« als »neues Wunderkind« der österreichischen Musikszene. Was Oskar Haag wirklich ausmacht. Eine Annäherung.
Eingelullt ins Fürstentum
Eine Kurz-Review von »Teenage Lullabies«, Oskar Haags Debütalbum
Mit 17 hat er gerade mal mit der Liebe angefangen, trotzdem schreibt Oskar Haag die füßelndsten Kuscheldeckensongs, seitdem sich Indie-Boys aus ihren Slim-Fit-Jeans gequetscht haben. Wenn der Timothée Chalamet der Alpenrepublik ins Mikro säuselt, muss man sich in einsamen Momenten zwicken, um nicht mit sich selbst zu schmusen. Oder man lässt sich darauf ein und Oskar klemmt die Fuffis zwischen die Saiten seiner Klampfe, wenn wir abhauen – »Leaving for Monaco or Wherever the Fuck We Want to Go«. Im Fürstentum liebt Oskar dich ganz allein, wenn du ihn festhältst. Er zeigt dir die Sternderl und das Licht, den Mond und die Sonne, verspricht dir müde die Welt. Dann geht ihm die Kohle aus. Man pfändet den Bösendorfer, sammelt Beats und Streicher ein. Am Ende sitzt Oskar wieder mit der Gitarre da und flüstert in dein Ohr. Du verstehst es nicht ganz – und schläfst, eingelullt von seinen »Teenage Lullabies«, ein.
»Teenage Lullabies«, das Debütalbum von Oskar Haag, erscheint am 3. März 2023 bei Lullaby Records.