Das kanadische Elektropop-Trio um Sängerin Katie Stelmanis versetzte vergangenen Donnerstag das Wiener Flex in Aufruhr. Einerseits, weil Band wie Publikum in halblustige und dabei nicht wirklich gruselige Halloween-Kostüme schlüpften und anderseits, weil der Laden zum Bersten voll war. Trotz mittelmäßiger Show. Mona Hermann und Nicole Schöndorfer waren mittendrin. Unkostümiert.
Austra by Mona Hermann
Austra by Mona Hermann
Austra by Mona Hermann
Austra by Mona Hermann
Austra by Mona Hermann
Austra by Mona Hermann
Austra by Mona Hermann
Austra by Mona Hermann
Austra by Mona Hermann
Chili - Gurken
Nicht in Zamunda, nicht in Bel Air, dafür im Burgenland produziert der »Gurkenprinz« seine freshen Einleggemüse im Glas. Essiggurkerl, Pfefferoni, Bohnen, Maiskölbchen, rote Rüben, Perlzwiebel, Sellerie … alles, was der gesunde Säurehaushalt begehrt, ist vorhanden, teilweise sogar in Bio. Besonders ernährenswert sind jedoch die Chili-Gewürzgurken, die wo mit belebender Pikanz ganz schön im Gaumen angurken. Rauf aufs Jagdwurstbrot für Fußmarode, oder einfach gleich mit den Wurstfingern aus dem Glas jausnen. Erfreulich auch, dass gottgewollter Zucker und nicht irgendein krebsjodelndes Süßstoff-Gebräu die nötige Süße beisteuert.
Es sollte unbedingt gleich zu Anfang klargestellt werden, wie großartig Austra sind und wie großartig vor allem ihr Mitte Juni veröffentlichtes Album „Olympia“ war und nach wie vor ist. Eine klassisch ausgebildete Stimme, die gleichzeitig selbstbewusst und unsicher, kraftvoll und leidvoll klingt, die Geschichten vom Betrogenwerden und Verzeihen erzählt. Und das alles für den Dancefloor. So funktionieren Austra am besten.
Schwieriger scheint der glamourös-düsteren Band diese mystisch-poppige Präsenz live zu fallen, denn trotz großem und motiviertem Einsatz – stimmlich, instrumentell sowie auch körperlich – konnten Austra die Songs, egal ob es sich nun um das neuere „Forgive Me“ (wozu derzeit übrigens ein Video gedreht wird) oder das sich auf dem Debütalbum „Feel It Break“ befindliche „Lose It“ handelte, nicht zu der auf den Platten spürbaren Intensität hochstilisieren. Einzig die auf Radio FM4 auf und ab gespielte und auch sonst sehr erfolgreiche und beliebte Hitsingle „Home“ brachte das Flex am Donaukanal beinah zum Einsturz, wobei dies ebenso gut an den zugegebenermaßen eher mehr, wie weniger schiefen Mitsingversuchen der als Alice im Wunderland und Joker verkleideten Zuhörer liegen konnte. Wie auch immer, der Großteil des Publikums schien durchaus schwer begeistert. Vielleicht lag dies aber auch am erhöhten Alkoholkonsum, weil Weltspartag war oder eben an der zu Halloween passenden Gloominess des Grusel-affinen Trios. Vielleicht waren manche auch einfach nur wegen des Kostümwettbewerbs im Flex. Den gab es nämlich – von der Band selbst initiiert.
Wie anfangs erwähnt, Austra sind großartig, aber die Show war es leider nicht unbedingt. Zumindest nicht für einen Halloween-Grinch, wie die Autorin, die noch weiß, dass am 31.10. vor allen Dingen einmal Weltspartag ist.