Persönlich ausgewählte Clubempfehlungen fürs Wochenende, vielleicht zu zentriert auf House und Techno, manchmal aber doch über den Tellerrand schauend, immer ohne Anspruch auf Vollständigkeit. Der Partyplaner ist zurück!
Donnerstag
Die Creau ist bei Frühlings- bis Sommerwetter ohnehin eine gute Anlaufstelle, um der Stadt etwas zu entkommen. Für heute gilt das besonders, denn neben kühlen Drinks in entspannter Atmosphäre gibts coole audiovisuelle Erlebnisse bei der Eröffnung des Playground AV Festivals. Vorbeischauen lohnt sich, wer heute nicht kann, muss nicht traurig sein, denn das Festival dauert das ganze Wochenende über an und belichtet dabei auch etwas innerstädtische Locations ein bisschen bunter/spannender/interessanter. Das gesamte Programm findet man hier, ein Interview mit 4youreye gibt’s hier nachzulesen.
Eröffnet wird heute auch das Urban Bloom Festival, das sich größte Mühe gibt, das Grätzel rund um den Yppenplatz (noch) mehr zu beleben. Heute passiert das auf einer Open Air Stage in der Veronikagasse ab 17 Uhr, sowie im Roten Bogen, ua. mit Schnitzelbeats-Legende DJ Universal Beatnik aka Al Bird Sputnik.
Freitag
Das Urban Bloom Festival will das Grätzel um den Yppenplatz (noch) mehr beleben und gibt sich dabei größte Mühe. Tagsüber gibt es familientaugliches Kunst- und Performance-Programm, abends hat man ein wirklich schönes Club Line-up zusammengestellt, das auch all jene ins Loft locken könnte, die bei dem Namen der Location sonst naserümpfend an Erstsemestrigen- oder 90ies-Partys denken. Zu Gast ist keine geringere als Electric Indigo, deren kürzlich erschienenes Full Length Album gefühlt alle Techno-, aber nein, eigentlich alle Musikmenschen zum Schwärmen brachte und deren DJ-Sets vermutlich jeder Location Clubatmosphäre einhauchen können. Nicht zu vergessen Misonica und Zanshin natürlich am gleichen Floor zu anderer Zeit und Sam Irl und Reboot Joy Confession oben, kurz gesagt: Es wird sehr gut.
Im Werk spielt währenddessen Aleja Sanchez, die auf ihrer letzten EP übrigens einen Track von Electric Indigo mixen ließ. In meiner Vorstellung wäre es ja ur schön, wenn sie den Track gleichzeitig in beiden Locations spielen würden, ohne voneinander zu wissen, aber das wird nur schwer nachzuprüfen sein. Wie dem auch sei: große Empfehlung auch für die Aleja Sanchez, die die internationale Technoszene mit ihren Releases unter anderem auf Illegal Alien Records und Nachtstrom seit Jahren bereichert. Ein Besuch bei F*cken Plus lohnt sich also gleich doppelt, wie gewohnt gibt’s am zweiten Floor den Trash, den du eigentlich auch liebst.
Meuterei verabschiedet sich mit dem heutigen Event leider aus der Wiener Clubszene, was durch und durch schade ist. Nicht nur deshalb sollte man der Veranstaltung, die der Forelle doch schon sehr lang in unterschiedlicher Besetzung treu ist und sich gerade in letzter Zeit an neuen Dingen versucht hat, die letzte Ehre erweisen. Für durchaus würdige Abschiedsmusik sorgt Buffered Multiple, als Produzenten die Wiener Technoszene immer wieder mit sehr feinem Gespür positiv aufgemischt haben. Hier geht’s zur Facebook-Veranstaltung.
Wer doch lieber Lust auf House hat, sollte sich ins Sass begeben, dort feiern die Jungs von Manifest mit der kanadischen DJ und Produzentin Jayda G, die sich auch nicht zu schade dafür ist, den ein oder anderen Disco-Klassiker wie »September« von Earth Wind & Fire in ihre Sets einzubauen, was durchaus sympathisch ist.
Und für alle, die weniger Lust auf großen Club haben: Im Rhiz entsteht diesen Freitag mit »NNNN« gerade eine neue Veranstaltungsreihe, bei der sich Paul Uhlmann, Florian Bocksrucker, Misonica und Oko Oko zusammenschließen und gemeinsam Zozo aus Istanbul nach Wien holen.
Samstag
Wer schon am frühen Nachmittag feiern will, kann sich auf den Weg zum Schloss Cobenzl machen. Dort feiert Tanz durch Tag schon ab 14 Uhr bis in die Nacht mit einer ganzen Reihe an DJs, dekotechnisch wohl gewohnt verträumt, verspielt, musikalisch divers elektronisch. Das gesamte Programm gibt’s hier.
Im Celeste feiert das experimentierfreudige, mittlerweile weit über Wiener Grenzen bekannte, von Antonia und Amblio gegründete Label Ashida Park den EP-Release von Yoong und gleichzeitig den Abschied vom Artspace Wellwellwell. Ein Musik-Kunst-Hybrid auf mehreren Ebenen, hier auch auf Facebook.
Außerdem: Beim Urban Bloom Festival übernimmt die Blvze-Crew den Roten Bogen.
Und OMG fast vergessen: Rhinoplasty wird 100. Oder so. Club-U is the place to be.
