Am Samstag gab’s Peaches und ihre subversiv-explizite Bühnenshow in der Ottakringer Brauerei in Wien zu sehen.
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Die Bühne ist minimalistisch gehalten, das Intro auch. Hallende Stimmen, ewig lange eingespielte Gespräche, bis Merrill Nisker auf die Bühne springt. In schrägem Kostüm – what else? – mit langem Umhang. Sie dreht an den Turntables, ist während der Anfangsnummern selbst die Attraktion. Dass da aber noch mehr kommen würde, war zu erwarten.
In den 20 Jahren, die Peaches nun auf der Bühne verbracht und in denen sie mit Yoko Ono, R.E.M. und vielen anderen zusammengearbeitet hat, hat sie vor allem griffige Sätze wie „Fuck the pain away“ geprägt. Dass sie sich zwei Tänzer und schließlich auch das Publikum selbst auf die Bühne holt, um dort frivole Tänze aufzuführen, sich gegenseitig an die Genitalien zu fassen oder Sex-Aerobic durchzuziehen, schockiert eigentlich nicht mehr. Und genau das ist der Punkt: Ist das, was Peaches als Statement rüberbringt, noch aktuell?
Peaches hätte mit einer solchen Show schockiert, wäre diese vor zehn Jahren passiert. So ist es die pure Unterhaltung, wenn sie im Riesendildo verschwindet oder sich zwischen ihren „vagina dancers“ einklemmen lässt. Ein ständiges Hinsehen-Müssen und Nicht-Wegsehen-Können, ein bisschen unangenehm teilweise – im Großen und Ganzen aber natürlich großartig. „Dick In The Air“ schreit sich genauso gut wie vor einigen Jahren, „Teaches Of Peaches“ ebenfalls.
Dass sie für zwei Zugaben zurück auf die Bühne kommt, macht die Fans dann noch ein bisschen glücklicher. Rampensau ist sie ja sowieso, Message hat sie auch – die Inhalte sind nur schon mal da gewesen, schon durchgesprochen, nicht mehr ganz so frisch, wie sie es einmal waren.
Weitere Konzertfotos von Jana Sabo sind hier, weitere Texte von Lisa Schneider hier zu finden.