Kein Lust auf Militär am Nationalfeiertag? Es gibt auch kulturelle Gegenveranstaltungen. Zum Beispiel hat man die Möglichkeit, das junge Wiener Designtrio Breaded Escalope beim Werken zu beobachten.
Die drei gebürtigen Kärntner Sascha Mikel, Martin Schnabl und Michael Tatschl sind nämlich eingeladen worden, in der MAK-Säulenhalle von 14 bis 17 Uhr einen Workshop zum Thema Holzbearbeitung abzuhalten. Was genau dabei herauskommen wird? Man lasse sich überraschen, denn die „panierten Schnitzel“ sind Meister der Spontaneität und schaffen es immer wieder, im Grenzbereich zwischen Design und Kunst Erfrischendes hervorzubringen.
Bekannt geworden sind die drei Absolventen der Londoner Kingston University mit ihrem Original Stool, einem Kunststoffhocker, der jeweils vor Ort produziert wird (und bei dem die zukünftigen Besitzer selbst Hand anlegen können). Die flexible Form dazu wird in eine große Kugel montiert, die noch flüssigen Zutaten hineingegossen, die Kugel verschlossen und dann geht´s los: bergauf oder bergab, die Stiegen hinunter oder in den Bach hinein. Und das zirka 20 Minuten lang, bis die Masse härtet. Die Bewegungen der Kugel beeinflussen die endgültige Form des Hockers, der von sehr straight und funktional bis sehr schräg (im wahrsten Sinne des Wortes) aussehen kann. Ein lustiges Spiel mit Hintergedanken: Denn jedes Möbel wird so zum Einzelstück, in ihm manifestiert sich Zeit und Raum. Wer jetzt neugierig geworden ist, der schaue sich das Ganze hier auf Youtube an.
Neben dem Original Stool haben die drei Jungs mittlerweile eine ganze Reihe von sehenswerten Projekten realisiert, vom Aufbewahrungssystem aus Kübeln („Samsa Bucket“) bis zur „Inefficient Vase“ mit Löchern, die man zustöpseln muss, damit das Wasser nicht ausrinnt. Den Predigern des „guten funktionalen Designs“ rinnt dabei sicher das Schaudern über den Rücken, aber die können ja auch auf den Heldenplatz gehen.