Politometer: Standortbestimmung

Fünf Wochen vor der Wahl geht der Wahlkampf auch in Social Media in die heiße Phase. Wir haben uns daher angesehen, welche Parteien in Social Media ihre Hausaufgaben gemacht haben.

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Das Engagement der Parteien auf Facebook und Twitter steigt stark an. Doch in Social Media lassen sich Erfolge nur schwer kurzfristig erzielen, vielmehr ist ein kontinuierliches Engagement notwendig.

Die Herausforderer auf den ersten beiden Plätzen

Um Platz 1 im Politometer matchen sich schon seit einigen Wochen, die beiden jüngsten Parteien und Herausforderer des politischen Establishments, Team Stronach und Neos. Lagen letzte Woche noch die Neos vorne, so hat momentan wieder Team Stronach die Spitzenposition inne. Interessant dabei ist, dass trotz unterschiedlicher Vorraussetzungen in beiden Parteien Social Media einen wichtigen Stellenwert hat. Während die Neos wohl unter anderem wegen eines geringen Budgets ihre Chancen in Social Media suchen, kommt bei Team Stronach trotz größerem Budget Facebook eine sehr starke Bedeutung zu.

Die beiden Herausforderer haben auch rechtzeitig damit begonnen, Interessenten in Social Media anzusprechen und eine (aktive) Community aufzubauen, die sie nun zur Verbreitung ihrer Positionen nutzen können. So konnten beiden Parteien seit Anfang Juli ihre Fan-Zahlen mehr als verdoppeln, Team Stronach von 13.790 auf 30.604, Neos von 10.930 auf 27.015.

Grüne nutzen gute Ausgangsposition nicht aus

Auf Platz 3 liegen – mit bereits großem Abstand nach oben aber auch nach unten – die Grünen, welche ihre sehr gute Ausgangsposition Anfang Juli (als man punkto Fanzahlen noch vor allen anderen Parteien lag), nicht ausnutzen konnten und seitdem nur ca. 4.350 neue Fans hinzugewinnen konnten.

Altparteien verlieren an Boden

SPÖ und ÖVP sehen in Social Media mittlerweile ziemlich alt aus und haben Boden verloren. Während die SPÖ mit 4.400 neuen Fans seit Anfang Juni noch an den Grünen dranbleibt, konnte die ÖVP in diesem Zeitraum nur 1.200 neue Fans gewinnen und hat damit den Anschluss verloren.
(Auch wenn es hier um eine Analyse der Auftritte der jeweiligen Bundesparteien geht, muss zumindest erwähnt werden, dass SPÖ, ÖVP und vor allem Grüne auf Landesebene mit ihren Auftritten besser abschneiden als Team Stronach und Neos, die sich mehr auf eine zentrale Page konzentrieren.)

Parlament – ja oder nein

Wie bei den Neos geht es für BZÖ, Piraten und KPÖ um den Einzug ins Parlament. Dass sie diesen wohl verpassen werden, zeichnet sich zumindest bei den Letztgenannten bereits in Social Media ab. 
Das BZÖ dümpelt seit Monaten bei 500-600 Fans dahin und im Politometer somit unter „ferner liefen“.

Die internetaffinen Piraten kommen auch in Social Media mit ihren Themen nicht so richtig an, mit über 5.000 Fans liegen sie zwar auf Platz 6, konnten aber seit Juni nur 500 neue Fans dazugewinnen. Angesichts der Tatsache, dass sie im Web eigentlich Heimvorteil hätten, doch nicht ganz überzeugend.

Auf einen noch etwas kleineren Zuwachs kommt die KPÖ, welche es mit 250 neuen Fans gerade noch in die Top Ten schafft.

Was macht die FPÖ?

Die FPÖ ist als einzige Partei mit keiner offiziellen Page auf Facebook vertreten, sondern konzentriert ihre Aktivitäten auf ihren Spitzenkandidaten Heinz Christian Strache. Mit seiner Page ist er zwar noch immer – mit einigem Abstand – der erfolgreichste Politiker. Das Wachstum seiner Page fällt mit 1.877 Fans seit Anfang Juni aber mittlerweile wesentlich schwächer aus.

Mehr dazu gibt es aber nächste Woche im Politiker-Blog, wenn wir die Social Media Auftritte der Spitzenkandidaten analysieren.

Noch eine Anmerkung zum Schluss.: In dieser Analyse wurden nur die Accounts der jeweiligen Bundesparteien untersucht. Nicht berücksichtigt wurde dabei, wie erfolgreich Landesorganisationen, Landesparteien und Vorfeldorganisationen agieren und welchen Einfluss diese auf die Social Media-Arbeit einer Partei haben.

Anmerkung: Monopol Medien ist Eigentümer von The Gap und betreibt das Politometer gemeinsam mit Super-Fi und m-otion.

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