Relay. Reply. React and Reset.

Sie haben’s schon wieder gemacht. Das Team vom Teenbeat Club hat den Hype rechtzeitig erschnuppert, die Chance ergriffen und Viet Cong ins gute alte Chelsea am Gürtel geholt.

Die vier Kanadier von Viet Cong haben sich am 31. August zum ersten Mal nach Österreich verirrt, genauer ins Wiener Chelsea. Dort standen sie in einem ausverkauftem Haus einer motivierten Meute gegenüber, die gerne bereit war, sich für und mit der Band 60 Minuten lang ordentlich auszutoben – dem Schweiße zum Trotz. Versorgt wurde diese Meute dabei in erster Linie lautstark, in weiterer hochkarätig. Trotz fehlendem Opener bedurften weder Band noch Publikum einer Warm-up-Phase und von Minute eins bis zum zehnminütigen Finale "Death", wurde alles aus Boxen und Trommelfellen rausgeholt, was möglich war.

Im Schuppen unter der U-Bahn

Debütiert in Wien haben von den Großen bis zu den Kleinen ja alle irgendwann im B72, Chelsea oder Flex und viele erzählen auch Jahre später in den ausverkauften Arena- und Gasometer-Hallen von ihrem ersten Gig in dem Schuppen unter der U-Bahn. Viet Cong passten da perfekt ins Schema: Von Kritikern geliebt und der Masse bislang noch verborgen geblieben, kamen die Post-Punker aus Kanada ins heimelige Chelsea, um einmal lautstark und verzerrt über das vor Schweiß triefende Publikum hinwegzuwaschen, wie es einen knappen Monat zuvor ihre Landsmänner Ought auch getan haben.

Was bleibt sind klirrende Ohren und die Gewissheit, diese Band nie wieder in so nahem und intimem Umfeld erleben zu können. Und das ist es, was kleine Clubs großen Konzerthallen immer voraushaben werden. Und wenn Viet Cong in zwei, drei Jahren das nächste Mal vorbeischauen, will man zu denen gehören, die damals 2015 schon dabei gewesen sind.

Niko Ostermann hat die Flut aus Schweiß und klirrenden Gitarren für die Ewigkeit festgehalten. Text: Stefan Schallert.

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