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Dunkel, mystisch, das Ende als gegeben nehmen, die Welten der Schatten musikalisch erschaffen. Black Sabbath sind nach 43 Jahren nicht weniger irre geworden.

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Black Sabbath gibt es in veränderten Formationen seit satten 43 Jahren. Den Grundbaustein ihres Kults legten sie mit Ozzy Osborne als Frontmann, der nun wieder an Bord ist. Ewige Streitigkeiten verhinderten eine frühere Platte. Während Tony Iommi und Geezer Butler an Gitarre und Bass in der typischen Hochform ihrer Trademarks glänzen, hat sich Schlagzeuger Bill Ward verabschiedet. Im Studio knüppelte dafür Rage Against the Machine-Mann Brad Wilk einen respektablen Job. Ob er live dabei sein wird oder wieder der Ozzy-Schlagzeuger Tommy Clueftos ist noch unklar.

Dafür können Black Sabbath – Party-geprüft durch den eher für die Band untypisch kurzen Hit "Paranoid" – sich über ihre erste Nummer 1 in Deutschland freuen, nach eben 43 Jahren. Ozzy zeigt sich happy, wird beim Feiern aber sicher nicht in alte Fehler verfallen, wie er bestätigt: "Kokain. Das würde ich wirklich nie wieder nehmen. Ich möchte nämlich gerne noch ein bisschen leben und habe lange genug meine Zeit damit verschwendet. So ungefähr von 1973 bis… ach, ich weiß es nicht mehr – auf jeden Fall lange." Gut so. So wie die unerwartete Krebserkrankung von Iommi ihren Einfluss hatte, gab es bei Ozzy durch die Erkrankung seines Sohnes Jack an Multipler Sklerose plus einer kurzweiligen Trennung von seiner geliebten Sharon Wachrüttler. Dementsprechend verneigt er sich per Widmung vor Jack und sagt, dass der jener Mann ist, der Ozzy selbst gern wäre. Hut ab. Wie auch vor der Produzentenarbeit von Rick Rubin, der den Longplayer gewohnt sicher in den Hafen brachte. Pur ohne Firlefanz dort ansetzend, wo die großen Momente von Black Sabbath liegen. Acht ausladende Nummern voll schiebender Atmosphäre, die auch in der Gegenwart ihren Platz haben. Dunkel, mystisch, das Ende als gegeben nehmen, die Welten der Schatten musikalisch erschaffen. Let’s begin the madness!

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