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Damals, als nach dem Zweiten Weltkrieg Wien in Trümmern lag und es an den Aufbau einer neuen, besseren Welt heranging, versuchte eine später als Wiener Gruppe in die Annalen eingegangene Schicksalsgemeinschaft dasselbe mit der Dichtung und der Sprache an sich.

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Unter der Losung der »konkreten Poesie« wurde die Sprache und die Dichtung Ausdrucksmaterial und Referenzschema ihrer selbst und von tradierten Formen befreit. Gleichzeitig wurden tradierte dichterische Formen benutzt, um neuartige poetische Sinnformen zu stiften. Die Wiener H.C. Artmann und Gerhard Rühm stellten das klassische Dialektgedicht in einen neuen poetischen Raum, was für den Innviertler Friedrich Achleitner Initialzündung war, dasselbe mit dem Material des Innviertler Dialekt(gedichts) zu versuchen. Der vorliegende Band versammelt Achleitners Poesie von 1955 bis zum aktuellen Datum, und zeichnet sehr schön nach, wie der Autor von experimentelleren Formen der lautmalerischen bis visuellen Poesie sich über die Jahre hinweg mit denen des Gstanzls und des Schnaderhüpferls versöhnt, ohne sich ihnen zu unterwerfen, vielmehr in seinem eigenen Ausdruckswillen unverkennbar zu bleiben. Wer damals, unter den grauenvollen Bedingungen, unter denen der Art Club lange Zeit um Anerkennung kämpfen musste, unbeugsam war, bleibt es eben für alle Zeit, die da noch folgen mag.

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