Aufwendig und gelungen inszienierte Zombie-Serie, die menschliche Schwächen (Rassismus, Gewalt gegen Frauen) leider etwas oberflächlich in den Mittelpunkt rückt.
Frank Darabont, Regisseur von »The Green Mile« und »Die Verurteilten« und Drehbuchautor, brachte Robert Kirkmans Graphic Novel als Serie ins TV. Die Geschichte erinnert nicht von ungefähr an den Roman »I Am Legend« von Richard Matheson, der unter gleichem Namen mit Will Smith verfilmt wurde oder als »28 Weeks Later« von Danny Boyle. Auch in »The Walking Dead« wacht ein Einzelner in einem Krankenhaus auf und wird in eine verlassene Welt geworfen. In dieser bewegen sich hauptsächlich Zombies – die nun erstmals eine TV-Serie bekommen haben. Seine Spannung bezieht »The Walking Dead« aber weniger aus der Auseinandersetzung zwischen Zombies und einem Rest Menschen. Stattdessen bringt die Bedrohung von außen die Menschen einander nicht näher, sondern ihre Schwächen (Rassismus, Gewalt gegen Frauen, …) treten noch offener zu Tage. Dies ist durchaus reizvoll und bietet natürlich genug Gelegenheit, Parallelen zu aktuellen Entwicklungen zu ziehen. Leider wird dazu dann eben ziemlich auf Spannung verzichtet und die Konflikte werden recht oberflächlich und klischeehaft durchgespielt. Trotzdem bleibt »The Walking Dead« ein TV-Erlebnis mit gelungen aufwendiger Ausstattung und tatsächlich grauslichen und realistisch dargestellten Zombies. Immer noch Weltklasse.