Bedways

RP Kahl dreht mit »Bedways« schon ein bisschen den ultimativen Berlin-Film.

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Das Schlagwort: Echter Sex vor der Kamera. Das Setting: Reduziert, dreckig aber stylisch, direkt. Nina castet Marie und Hans Alexander, mit dem sie mal fast eine Beziehung gehabt hätte, für Probeaufnahmen in einer leer stehenden Berliner Wohnung. Sie weiß, dass sie einen Film drehen will, in dem echter Sex vor der Kamera eine Rolle spielt. Welche, ist unklar. Dafür ist bald klar, dass der Film wohl niemals existieren und Nina eigentlich im Mittelpunkt stehen wird. Das alles ist aufgesetzt, klischeehaft, arty und noch vieles andere, das man leider auch mit Berlin und seinen Kreativen zwischen allen Stühlen verbindet. Aber: es funktioniert auch. Das Geschehen ist so direkt an den Darstellern, dass ihre Unsicherheiten und Zweifel sichtbar und spürbar werden. Das ergibt einen Film von seltener Intensität, die dem Erleben näher ist als dem Zusehen. An »Bedways« ist vieles offensichtlich und auf nervend billige Art gewollt, ganz vieles ist undurchdacht und schlecht erzählt – in seiner Einzigartigkeit ist »Bedways« aber sehenswert. Vielleicht auch in seinen Klischees bestätigenden Rückschlüssen über die Szene, aus der der Film kommt.

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