Die 2005 noch während des Kriegs anlaufende Serie über Soldate im Irak-Krieg hält den Spagat zwischen Realismus und Unterhaltung vergleichsweise aufrecht.
2005 ging in den USA mit »Over There« erstmals eine Serie auf Sendung, die einen Krieg thematisierte, der gerade im Gange war. Der Versuch, dem amerikanischen Publikum den Konflikt im Irak abseits von CNN und Al Jazeera näherzubringen, war jedoch nur wenig erfolgreich und wurde bereits nach einer 13 Episoden umfassenden Staffel wieder abgesetzt. Dabei ist die Serie in ihrem Vorhaben, ein möglichst authentisches Bild zu zeichnen, sehr konsequent und setzt durchwegs auf drastische Bilder und glaubwürdige Einsatzszenarien. Es dreht sich jedoch nicht alles rein um das Kriegsgeschehen selbst. Auch die Einzelschicksale der ebenso vielschichtigen, wie unterschiedlichen Charaktere und ihr Umgang mit den Angehörigen zu Hause werden näher beleuchtet. »Over There« bezieht nie eindeutig Stellung und verzichtet tendenziell auf den sonst üblichen Pathos. Vielleicht ein Grund für das Ausbleiben des US-Publikums.