Endlich wieder einmal anspruchsvolle Rundenstrategie! Schade nur, dass "Das Schwarze Auge: Blackguards" nicht nur sehr unzugänglich, sondern sehr vom Glücksfaktor abhängig ist.
"Blackguards" hat eine große Schwäche: den Zufall. Die oftmals sehr stark vom Glück abhängigen Faktoren, ob eine Schlacht gewonnen oder verloren ist, verweisen auf die Pen & Paper-Vorlage von Das Schwarze Auge. So kann es schon mal passieren, dass wir die erste Gruppe von Banditen spielerisch leicht erledigen, nur, um uns an der nächsten – nahezu identen – Gruppe die Zähne auszubeißen. Solch Widerspruch kann freilich auch spannungsfördernd betrachtet werden: man weiß nie, was einem blüht. Massig Gegnertypen, spielerisch variantenreiche (wenngleich optisch biedere) Schlachtfelder und rollenspieltypisch (ganz recht, "Blackguards" ist ein Hybrid) zahlreiche Spezialisierungen erzeugen ein äußerst abwechslungsreiches Strategiespiel. Deshalb überwiegt nur selten Frust, wenn überraschend eine Niederlage blüht. Dafür macht "Das Schwarze Auge: Blackguards" einfach zu viel Spaß; und süchtig. Ob es aber im Jahr 2014 tatsächlich nötig ist, solch antiquiertes System anzuwenden, sei dahingestellt.