„The Boat That Rocked“ (so der witzigere Originaltitel) erzählt die Geschichte eines Piratenradiosenders, der in den 60er Jahren von einem Schiff vor der englischen Küste aus das Festland mit Rock’n’Roll beschallte: Ein Dorn im Auge der politischen Autoritäten, von seiner Hörerschaft hingegen als wesentlicher Beitrag zur Entwicklung englischer Popkultur gefeiert.
Am Rande der Illegalität kämpft die idealistische Crew, die, hochkarätig besetzt, hauptsächlich aus exzentrischen DJs besteht, gegen ihre konservativen Widersacher. Gleichzeitig kämpft sie damit ebenso für Sturm, Drang, (sexuelle) Aufklärung und die Freiheit der gelebten Kunst. Getragen vom Soundtrack pendelt dieser Film spielerisch zwischen gelungener Komik und unnötigen (der spießige Bösewicht als britischer Nazi) oder müde gewordenen (Wein, Weib und Gesang als die drei Säulen des Rock’n’Roll) Klischees. Trotz über zwei Stunden Spieldauer wird die Radiorebellion aber auch nie langatmig. Kenner dieser musikalischen Ära dürften sich außerdem an den gelegentlich eingestreuten Insider-Witzen erfreuen. Im Grunde macht Regisseur Richard Curtis das, was man von ihm und diesem Stoff erwarten könnte: einen handwerklich soliden und humorvollen Film, dessen Detailideen meistens funktionieren. „Rock’n’Roll will never die“ – und ausgehend von derartigen Leitsprüchen lassen sich Hoffnung und Happy End in jedem Fall leichtfüßig rechtfertigen.