Über- statt Einblick
Die besten deutschsprachigen Corporate Publishing-Projekte 2010 in Buchform. Man wünscht sich eine leserfreundlichere Aufbereitung.
Jedes Jahr vergibt das Fourm Corporate Publishing, ein Zusammenschluss von rund 100 CP-Anbietern im deutschen Raum, einen Preis für die besten CP-Produkte. Das gemeinsam mit Horizont productions herausgegebene Jahrbuch spiegelt diesen Preis wieder, feiert die Bestplatzierten und bietet generell einen Überblick. Freudig darf bemerkt werden, dass nicht nur Print-Produkte hier ausgezeichnet und vorgestellt werden, sondern auch digitale Veröffentlichungen und Cross Media-Ansätze. Dieser Wandel nimmt in der 408-Seiten-Publikation zwar keinen wirklich großen Raum ein, wird aber doch an allen möglichen Stellen erwähnt und herausgestrichen. Nach verschiedenen Informationen im Buch beträgt der Gesamt-Markt für Corporate Publishing im deutschspachigen Raum 4,4 – 5 Milliarden Euro pro Jahr. Bereits 1,6 Milliarden davon sollen auf digitale und mobile Kanäle entfallen. Einen internen Untersuchung zu folge spielt Social Media für die meisten der hier vertretenen Unternehmen übrigens derzeit noch eine untergeordnete Rolle. Auch hier gehen die Autoren davon aus, dass sich das in den nächsten Jahren rasch ändert.
Im Hauptteil des Buches werden die Gewinner und die Short-List aus den verschiedenen Bereichen vorgestellt. Eingeteilt werden sie in B2B, B2C, Mitarbeitermedien, Specials & Annuals, Digital Media, und Sonderpreise so wie in verschiedene Branchen. Vorgestellt werden sie jeweils auf einer Doppelseite mit einigen Bildern, Basic-Infos und einem kurzen Text. Dabei wird leider verabsäumt – und das ist die große Schwachstelle des Buchs – die Platzierung ausreichend zu begründen; herauszustreichen und leicht erkennbar zu machen, warum gerade dieses Projekt nominiert oder ausgezeichnet wurden. Dieser Service und ein raffinierteres Layout hätten das Buch noch einmal deutlich besser gemacht. So bietet es einen feinen Überblick, hilft aber letztlich nur bedingt, die Feinheiten des Marktes zu verstehen oder sich mehr als ein paar Ideen abzuschauen.