Screwed – Krieg im Knast

Im Knast herrscht Krieg. Und ein neuer Wärter steckt mitten drin. Beinharter Gefängnisfilm nach wahrer Begebenheit, der schonungslos Missstände aufzeigt – vornehmlich durch explizite Gewaltdarstellung.

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Ronnie Thompson war sieben Jahre lang im Knast. Als Wärter lernte er hautnah die gefährlichsten Gefängnisse Englands kennen, und seine Aufzeichnungen dienten als Vorlage für „Screwed“. Der beinharte Gefängnisfilm erinnert durch seine Charakteristika – Drogen, Sex, exzessive Gewalt – nicht selten an diverse Hooliganfilme, lockt jedoch mit seiner unverbrauchten Perspektive. Denn Sam Norwood (James D’Arcy, „Master and Commander“) ist Gefängniswärter. Unschlüssig, wie es beruflich weitergehen soll, nimmt der aus dem Irak heimgekehrte Soldat den Job im gefährlichen HM Prison Romwell an. Dort regiert das Gesetz des Stärkeren; sowohl Häftlinge als auch Wärter lassen gerne die Fäuste sprechen, es wird gedealt und erpresst – auf beiden Seiten. Sam muss sich Respekt verschaffen und gerät dabei schnell zwischen die Fronten. Dass scheinbar der Abschaum der Menschheit dicht gedrängt in jenem Knast haust, tut dem um Realismus bemühten Film dann aber nicht sonderlich gut. Und durch den großzügigen Einsatz ausufernder Gewaltszenen will einfach kein konstanter Erzählfluss gelingen. Immerhin ist der Ansatz, die Geschichte endlich einmal aus Sicht eines Wärters zu erzählen, frisch und unverbraucht. Allein deshalb ist „Screwed“ sehenswert – und die Erkenntnis, dem Strudel der Gewalt letztlich ohnmächtig gegenüber zu stehen, ernüchternd und tragisch zugleich.

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