Sido hat sich vom gesunkenen Label-Mutterschiff Aggro Berlin frei gespielt (und rechtzeitig bei Universal unterschrieben).
Der Titel seines neuen Albums macht dennoch Sinn, denn dieses zeugt und handelt von ebenseiner musikalischen Sozialisation. Mit 29 Jahren versteht sich der nunmehr maskenlose Mann als reueloser Rap-Pionier, der über jede Menge Weisheit und Humor verfügt. Die eine Hälfte der Songs gibt ihm Recht als Popstar, der Rap von der Straße geholt und in die Charts gehievt hat (allen voran die Hitsingle „Hey Du“), die andere Hälfte lässt ihn aber nur altklug oder redundant erscheinen. Nur weil Sido plötzlich optisch mehr wie der heutige Jay-Z, als der frühe Eminem aussieht, heißt das noch lange nicht, dass ihm eine derartige Metamorphose auch gelingen wird. Dafür müsste auch die Produktion ein Stück weit origineller und weniger austauschbar sein.