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Pompöse Bauten erscheinen exemplarisch für eine Beschreibung der Antike. Einer überdimensionierten Kulissenromantik gibt sich auch Regisseur Alejandro Amenábar hin, wenn er dem Publikum die tragische Lebensgeschichte der frühen Wissenschaftlerin Hypatia von Alexandria pathetisch auf die Augen drückt. Wir befinden uns im besagten Territorium des alten Ägyptens im vierten Jahrhundert nach Christus. Die ästhetisch reine Philosophentochter […]

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Pompöse Bauten erscheinen exemplarisch für eine Beschreibung der Antike. Einer überdimensionierten Kulissenromantik gibt sich auch Regisseur Alejandro Amenábar hin, wenn er dem Publikum die tragische Lebensgeschichte der frühen Wissenschaftlerin Hypatia von Alexandria pathetisch auf die Augen drückt. Wir befinden uns im besagten Territorium des alten Ägyptens im vierten Jahrhundert nach Christus. Die ästhetisch reine Philosophentochter Hypatia klärt an der neuplatonischen Schule junge männliche Studenten über astronomische und mathematische Weltzusammenhänge auf. Es gilt, das Sonnensystem aufzuschlüsseln und mit modernisierenden Thesen religiöse Dogmen zur Diskussion zur stellen. Das geschieht vor allem zum Unmut einer wachsenden Schar bekehrter Christen, die erfolgreich im Begriff sind, den Monotheismus mit Schwert und Steinwurf an die Stelle des bestehenden römischen Regierungssystems zu installieren. Zu den Schülern von Hypatia gehören außerdem der christliche Sklave Davus und der künftige Präfekt Orestes. Beide sehnen sich nach der erhabenen Dozentin, und so flechtet Regisseur Amenábar auch die Geschichte einer unerfüllten Liebe in die Handlung ein, womit die Tragik bis zum – natürlich schicksalhaften – Finale zusätzlich auf die Spitze gebrieben wird. Hochtrabende Kamerafahrten, bedeutungsschwangere Fassaden, Brutalität und ein wuchtiger Soundtrack, der auch die letzten Zweifler von dieser religionskritischen Bilderschlacht der Weltanschauungen überzeugen sollen. Die Wissenschaft bleibt moralischer Sieger. Wenigstens das kann dieser bemüht aufgeblasene Sandalenfilm neben tendenziell solidem Schauspiel vorweisen. (4/10)

Regie: Alejandro Amenábar Start: 11. 03. (D), 12.03. (A)

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