Drückt man auf Play, denkt man zuerst, in der Nachbarwohnung würden Bauarbeiten beginnen. Das täuscht aber, denn was man hört sind keine Handwerker, sondern das Animal Collective live mit „I See You Pan“. Eine gute Viertelstunde dauert es, bevor andeutungsweise so etwas wie eine kohärente Instrumentierung zu vernehmen ist. Kurz: „Hollinndagain“ ist wohl genau das, […]
Drückt man auf Play, denkt man zuerst, in der Nachbarwohnung würden Bauarbeiten beginnen. Das täuscht aber, denn was man hört sind keine Handwerker, sondern das Animal Collective live mit „I See You Pan“. Eine gute Viertelstunde dauert es, bevor andeutungsweise so etwas wie eine kohärente Instrumentierung zu vernehmen ist. Kurz: „Hollinndagain“ ist wohl genau das, worauf eingefleischte Animal – Collective – Fans gewartet haben, denen „Sung Tongs“ (2004) und vor allem das letztjährige „Feels“ als beklagenswerte Abweichung hin zur Zugänglichkeit erschienen sind.
Erfreuen dürfte die Anhänger der vier Brooklyner Experimental-Heroen auch, dass sie nun nicht mehr obszöne Beträge hinlegen müssen, um auf eBay eine der nur 300 Exemplare der 2002 erstmals veröffentlichten Liveplatte zu bekommen. Diese Vinylversionen verfügten dafür allerdings über individuelle, von den Musikern handbemalte Covers. Käufer der CD bekommen, laut Pressemitteilung, wenigstens ein „deluxe cardboard gatefold packaging“ (während Musikkritiker mit einer transparenten Plastikhülle auskommen müssen).
Bei den sieben Stücken auf „Hollinndagain“ handelt es sich quer durch die Bank um Improvisationen, die 2001 während der „Danse Manatee“-Tour entstanden sind. Panda Bear, Avey Tare, Geologist und Deakin wollten jeden Abend ein neues Set spielen und stürzten sich deshalb in wilde Experimente. „Hollinndagain“ versammelt knapp über 40 der besten Minuten daraus und fällt entsprechend uneben aus. Ein Pflichtkauf daher nur für Komplementisten.