Laut Band-Kopf Steve Austin ist "Animal Mother" seine komplexeste und härteste Platte bisher.
Hinsichtlich der Komplexität liegt er wohl richtig. Die Aussage zur Härte ist hingegen eher einer gewissen Altersmilde zuzuschreiben. Denn der Noisecore von Today Is The Day kann mittlerweile fast schon als zugänglich beschrieben werden.
Today Is The Day sind so etwas wie Noise-Urgesteine. Seit Anfang der 1990er stellen sie mit Bands wie Unsane oder Neurosis Konstanten in einem Genre dar, das sich über die Jahre nur wenig abgenutzt hat. Dass auch Today Is The Day gut gealtert sind, liegt mitunter daran, dass der Sound der Band seit jeher leicht adaptiert wurde. Einerseits bedingt durch das sich ändernde Label-Umfeld – nach den ersten Jahren auf Amphetamine Reptile (Steve Austin ist übrigens auch Teil der Label-Doku “The Color Of Noise”) folgte ein Wechsel zum viel metal-lastigeren Relapse Records. Und andererseits, weil Austin alle paar Jahre seine gesamten Mitmusiker austauscht.
Aktuell sind Sean Conkling (Bass) und Jeff Lohrber (Schlagzeug) am Werk. Und vor allem Lohrber tut den Songs auf "Animal Mother" sehr gut. Sieht man von den beiden (halb-)akustischen Songs "Outlaw" und "Bloodwood" ab, schafft wieder Austins verzerrter Gesang die für die Band so typische bedrückende Grundstimmung. Zahlreiche Tempowechsel, unvorhersehbare Gitarren- und Schlagzeugeinsätze tragen den Rest zu einem sehr dichten Sound bei, der nicht nur in Noisecore fußt, sondern auch Doom- und vereinzelt Prog-Metal-Einsprengsel zulässt.
Mit Southern Lord wurde für das bereits zehnte Today-Is-The-Day-Album nun auch ein sehr passendes Label gefunden. Dessen Roster bietet genug Bandbreite für etwaige weitere Sound-Anpassungen.