Hohoho, und ne Buddel voll Rum! Etwas weniger Assassinen-Mythos als bislang, dafür gibt’s Piratenleben hautnah und jede Menge zu tun.
Jetzt also die Karibik; der Wille zur Weiterentwicklung lässt sich den Herrschaften von Ubisoft nicht absprechen. Mit jedem neuen Titel der Serie werden allerlei neue Elemente ausprobiert und viele – wie etwa die strunzlangweiligen Tower-Defense-Passagen in Istanbul – wurden sofort wieder verworfen. Nicht so die Seeschlachten aus „Assassin’s Creed 3“. Da haben die Entwickler offenbar nur die große Zehe ins kalte Wasser gesteckt um zu hören, was die Gamer-Community davon hält. Und nach all den positiven Kritiken für donnernde Kanonen am offenen Meer, ist dieses Element zum Kern des vierten Teiles geworden. Zu recht.
Piraterie macht Spaß. Nicht nur in Politik und Internet, sondern vor allem auch auf den Konsolen. Denn auch wenn sich an der Spieldynamik zu Land wieder recht wenig verändert hat, bieten die unzähligen Inselchen der Karibik paradiesische Bedingungen für engagierte Entdecker. Und so gelingt es AC4 als erstem Spiel seit langem, dass ich mich unentwegt in Nebenaktivitäten verliere: Schatzsuchen, Walfang á la „Mobby-Dick“ und natürlich entern, kapern, brandschatzen – stets begleitet von den herrlich vertonten Seemannsliedern der Crew.
Die große Geschichte rund um die ewige Fehde von Templern und Assassinen tritt diesmal etwas in den Hintergrund, was für Serienfans schade sein mag, dem Stimmungsaufbau jedoch durchaus gut tut. Gerade hier hatte der Vorgänger seine Schwächen und hier feiert „Black Flag“ seine größten Erfolge: Auch wenn alte Schwachstellen wie die zu einfachen Kämpfe und der Mangel an Handlungsfreiheiten innerhalb einiger Missionen bestehen bleiben, reißt AC4 wieder mit und begeistert für sein Szenario – einer der besten AAA-Titel des Jahres.