Es klingt fast so, als würde die Verschmelzung von klassischer Musik und Techno gerade eine neue Blütezeit erleben. Nach eher obsoleten Versuchen in den 90ern scheint im Jahre 2008 plötzlich so etwas wie ein harmonischer Weg gefunden worden zu sein. Gerade eben legten Carl Craig und Moritz von Oswald ihre viel bejubelte Bearbeitung von Ravel […]
Es klingt fast so, als würde die Verschmelzung von klassischer Musik und Techno gerade eine neue Blütezeit erleben. Nach eher obsoleten Versuchen in den 90ern scheint im Jahre 2008 plötzlich so etwas wie ein harmonischer Weg gefunden worden zu sein. Gerade eben legten Carl Craig und Moritz von Oswald ihre viel bejubelte Bearbeitung von Ravel und Mussorgsky vor, nun steht mit „Auricle Bio On“ von Francesco Tristano schon der nächste Release mit ähnlichem Gestus und Potenzial in den Startlöchern.
Fast unkategorisierbar wirken die zwei jeweils über 20 Minuten dauernden Stücke des Albums. Weder Techno, weder Klassik sondern eine Art neuer Hybrid. Tristano weiß dabei genau was er tut. Einmal bringt er die Bassdrum bestimmt und führend zum Einsatz, ein anderes Mal bastelt er mit dem Klavier herrlich noisige Flächen, die so manchen Synthesizer in den Schatten stellen. Das alles rundet er mit klassischen Klavier-Kompositionen und dubbigen Techno-Elementen ab. In dieser Ausführung hat man so etwas noch nie gehört.