Stell dir Tom Waits mit riesigen Titten und dennoch nicht ganz einfacher Geschlechtsdefinition im kammermusikalischen Kontext zwischen Antony – Camp und Superwolf – Erdung vor, dann kommst du ungefähr dorthin, wo Baby Dee ihr zu Hause baut. Auf Antonys Debüt hat sie mitgespielt, und die Superwölfe Matt Sweeney und Bonnie ‚Prince‘ Billy haben dieses Album […]
Stell dir Tom Waits mit riesigen Titten und dennoch nicht ganz einfacher Geschlechtsdefinition im kammermusikalischen Kontext zwischen Antony – Camp und Superwolf – Erdung vor, dann kommst du ungefähr dorthin, wo Baby Dee ihr zu Hause baut. Auf Antonys Debüt hat sie mitgespielt, und die Superwölfe Matt Sweeney und Bonnie ‚Prince‘ Billy haben dieses Album musizierend und produzierend betreut. Die Platte steht und fällt mit der Akzeptanz der Stimme, dem mit Sicherheit seltsamsten Organ, dass uns Drag City seit Joanna Newsom vorgestellt hat.
Baby Dee präsentiert eine eigentümliche Auffassung von Belcanto unter ständiger Berücksichtigung surrealer Twists und eigenartiger Timings. Ein Festmahl für Freunde abgehobener Dramen, die so schöne Titel wie ”The Dance of Diminishing Possibilities” tragen. Vorsicht: Auf dem Notenbrett des Klaviers liegt nicht umsonst eine Axt – die mühevoll konstruierte bürgerliche Fassade droht jeden Moment niedergerissen zu werden. Und zwar mit Worten, die töten.