Zwei Jahre nach dem eher misslungenen „One Plus One Is One“ präsentiert Damon Gough nun sein fünftes Album und schließt damit an jene Großtaten an, aufgrund derer ihm etwa der Mercury Music Prize verliehen worden ist. Nach kurzem Intro durchschneidet die titelgebende, auf 500 Stück limitierte Vorabsingle in hohem Tempo und nostalgieschwangerem Kolorit das rote […]
Zwei Jahre nach dem eher misslungenen „One Plus One Is One“ präsentiert Damon Gough nun sein fünftes Album und schließt damit an jene Großtaten an, aufgrund derer ihm etwa der Mercury Music Prize verliehen worden ist. Nach kurzem Intro durchschneidet die titelgebende, auf 500 Stück limitierte Vorabsingle in hohem Tempo und nostalgieschwangerem Kolorit das rote Band zur eigentlichen Eröffnung: Powerpop mit züngelnden Gitarren und sportlichem Schlagzeug, ab der zweiten Strophe von einer schönen Piano-Line unterstützt. Gough widmet die Platte seinem Vorbild Bruce Springsteen; wer aber meint, einen entsprechenden musikalischen Bezug klar ausmachen zu können, irrt. Gleichermaßen könnten Harry Nilsson, Burt Bacharach und zahlreiche andere angeführt werden.
Der aktuellen Single „Nothing’s Gonna Change Your Mind“, eine dieser sich zunehmend steigernden Balladen, wird man wohl auch im Supermarkt gelegentlich hören – was aber eher für die Qualität des Supermarktes als gegen den Song spricht. Mit vollen Harmonien und lockerem 70er-Sound gefällt „Welcome to the Overground“. Einer der wundervollsten Tracks dieses Jahres befindet sich als vorletzte Nummer auf diesem außerordentlich gut gelungenen Album: „The Time of Times“ beginnt als kratziger Lo-Fi-Song, der sich zu einer von Piano und Streichern getragenen Velvet-Underground-Retrospektive entwickelt.
LIVE: So., 03-12-06 Wien, Arena