Das Linzer Großmaul ist mit einem Album zurück, das seiner Beschreibung als »Brooklinz Finest« endlich nahekommt.
Seinen Hang zu US-Rap belegt er immer noch mit viel englischem Vokabular. Doch Big J hat hörbar an sich gearbeitet und einen sehr flüssigen Stil entwickelt, der nicht von Ami-Versatzstücken dominiert wird, sondern mit großem Reimverständnis eine ganz eigene Brücke zur Muttersprache schlägt. Von der Ösi-Szene gescholten, behauptet er nun Authentizität. Das Artwork strotzt vor Graffiti, mit Kamp bringt er den obligatorischen Retrospektiv-Titel (»Erste Schritte«), die ersten fünf Tracks hat der Wiener Großproduzent Brenk mit sattem Soul-Sound veredelt, und bei »Dunkelbunt« wird’s mit Dialekt versucht. »Audio Kush« klingt vielseitig, eigenständig, seltener flach und meistens überzeugend. Big J ist bei sich angekommen.