Als Tochter belgischer Diplomaten verbrachte die Autorin ihre Kindheit und Jugend in Japan, China, New York und Burma. Diese Zeit fasst Nothomb in dem Buch „Biografie des Hungers“ zusammen, einem Buch, das sich in all seinem Umfang einem einzigen Zustand widmet, dem Hunger.
Was tun, wenn man unersättlich ist? Wenn der Hunger Nahrung braucht – Süßigkeiten, Alkohol, Bücher – und Sehnsucht ist, Sehnsucht nach Anerkennung, nach Liebe, nach dem Tod. Wäre Nothomb ein Universum, ließe sie nur eine Macht gelten: den Hunger. Denn Hunger ist Wollen, Hunger ist ein Zustand, der unerträglich ist, jedoch bewahrt sich die Seele einen Teil des Begehrens durch den Mangel an Sattheit. Die Autorin verarbeitet in „Biografie des Hungers“ nicht bloß Erfahrungen der ersten 20 Lebensjahre, die vom ständigen Wohnsitzwechsel geprägt sind, sie erschafft eine Welt, in der der Hunger in all seinen Erscheinungsformen gezeigt wird und erhebt diesen dadurch zu einer metaphysischen Sehnsucht nach all dem, was einem die Welt bietet.