Bioshock

Tötest du das kleine Mädchen?

Nur wenige Wochen nach „The Darkness“ veröffentlicht 2K einen so ziemlich komplett anders ausgerichteten, mindestens ebenso einzigartigen Shooter. „Bioshock“ erfüllt jede noch so hohe Erwartung.

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Willkommen in der Welt von Rapture. Einer Unter-Wasser-Utopie in der jegliche Ideologien (Religion – Kapitalismus – Kommunismus) nicht gelten und der Mensch und seine – gentechnisch manipulierten – Fähigkeiten im Mittelpunkt stehen. Als Jack stürzt du 1960 über dem Ozean ab und findest einen Zugang zu Rapture – allerdings ist die Utopie zu diesem Zeitpunkt schon zu Ende und ein Kampf Jeder-gegen-Jeden ist ausgebrochen. Die Genmanipulationen haben ihre Wirkung getan, spezielle Stoffe zwischen Medizin und Droge werden zum begehrten Objekt, für das jede Grenze überschritten wird. Doch welchen Grenzen gibt es in Rapture überhaupt noch. Die Bewohner sind alle dem Wahnsinn nahe und es obliegt der Moral des Spielers sie für ein wenig ADAM zu töten. Und was ist mit jenen Wesen, die nur „Little Sister“ genannt werden, starke Bewacher haben und den herumliegenden Leichen die letzten brauchbaren Stoffe aus dem Körper ziehen. Wenn wir ihre Beschützer einmal dank gehackter Schussmaschinen beseitigt haben – töten wir die jammernden Mädchen, um an noch mehr Stoff zu kommen?

„Bioshock“ ist der halboffizielle Nachfolger zu den „Systemshock“- und irgendwie auch den „Deus Ex“-Spielen. Dementsprechend ist der Titel eine technisch brillante Mischung aus Ego-Shooter und Rollenspiel. Wer befürchtet, es gäbe hier nicht genügend Action irrt genauso wie jene, die ein zu komplexes oder langsames Spiel erwarten. Als Spieler hat man viele Möglichkeiten, aber man verliert sich nicht in ihnen. Bis zu einem gewissen Grad hat man auch Einfluss auf die Komplexität – schließlich muss man nicht jedes Angebot, dass das Spiel macht, auch annehmen. Wenn „Bioshock“ also eine Schwäche hat, dann ist es die Tendenz, den Spieler zu überfordern, aber nicht durch unnötig frustrierende Parts, sondern eine undurchschaubare Fülle an Vorgängen und Möglichkeiten. Die moralischen Fragen nun eingerechnet oder nicht. Wenn es so etwas wie Pflichttitel gibt, dann gehört „Bioshock“ ohne Zweifel dazu

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